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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII (1893 / 10)

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feiern, einen glänzenden Platz ein. iHunderte von Schülern ver- 
danken ihre künstlerische Ausbildung diesem Institute. Mein Vor- 
redner war berufen, über die Gründung der Schule und den Verlauf 
ihrer Thätigkeit das competenteste Urtheil abzugeben, da er ihr 
durch fünfundzwanzig Jahre vorsteht. Mir bleibt nur eine Bitte 
übrig an unseren hohen Protector: Den Ausdruck des tief gefühlten 
Dankes im Namen des Curatoriums an den Stufen des Thrones 
Seiner Majestät niederzulegen und uns ferner dem Allerhöcbsten 
Schutze derselben zu empfehlen. 
Ich schließe mit einem Wunsche: Durch fünfundzwanzig Jahre 
herrschte hier Friede, und die Pest unseres Jahrhunderts, der 
Religions- und Nationalitäten-I-Iader, fand hier keinen Eingang. 
Möge es in den nächsten fünfundzwanzig Jahren auch so bleiben! 
Nun trat eine Deputation der ehemaligen Schüler der Kunstgewerbe- 
schule unter Führung der Professoren Beyer und Macht und des Hof- 
tischlersMichel vor, und überreichte Sr. k. und k. Hoheit folgende 
von Prof. O. Beyer verlesene Dankadresse: 
Euere kaiserliche und königliche Hoheit! 
Durchlauchtigster Herr Erzherzog! 
An dem heutigen Ehrentage der Kunstgewerbeschule des kaiserlich 
königlich Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie theilzu- 
nehmen halten sich auch die ehrerbietigst Unterzeichneten berechtigt, 
die sich mit Stolz ehemalige Zöglinge dieser Anstalt nennen. 
Es ist ihnen Herzensbedürfniss, bei diesem festlichen Anlasse 
neuerdings zu bezeugen, dass sie, nunmehr in praktischer Thätigkeit 
oder im Lehrfache wirkend, das, was sie geworden sind, der Wiener 
Kunstgewerbeschule zu danken haben, dass sie ihr und ihren Grund- 
sätzen treu geblieben sind. Weit verstreut über das ganze Reich und 
das Ausland, können nur wenige von ihnen dern Wunsche nach- 
kommen, dies Zeugniss persönlich abzulegen, das schöne Fest mit- 
zufeiern; die große Mehrzahl musste sich damit begnügen, ihren 
Dankgefühlen in diesem Schriftstücke Ausdruck zu geben, das damit 
zu einer Urkunde über den weiteren Entwicklungsgang und die 
Lebensstellung einer großen Zahl derjenigen wird, die im Laufe der 
verflossenen fünfundzwanzig Jahre so glücklich waren, sich an diesem 
Institute fachliches Wissen und Können zu erwerben. ' 
Und wem anders könnten sie ihren tief empfundenen Dank zu 
Füßen legen, als dem erhabenen Protector des Oesterreichischen 
Museums und der Kunstgewerbeschule, dem hochherzigen Förderer 
und Beschützer aller Bestrebungen zur Hebung und Pflege kunst- 
gewerblichen Schaffens? 
Daher wagen sie die ehrerbietigste Bitte, Euere kaiserliche und 
königliche Hoheit wolle die Gnade haben, dieses Schriftstück aus
	        
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