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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII (1893 / 10)

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durch den Aufsichtsrath, ist es der Kunstgewerbeschule gelungen, im 
Vereine mit dem Oesterreichischen Museum die Kunstindustrie Oester- 
reichs neu zu beleben und derselben eine in der ganzen Welt an- 
erkannte Stellung zu erringen. 
In zielbewusster, energischer Thätigkeit und in richtiger Erfassung 
der ihnen gestellten Aufgaben haben die Lehrer dieser Anstalt an 
den classischen Werken vergangener Kunstepochen Schüler und In- 
dustrielle geschult und für neue Aufgaben neue Kunstformen glück- 
lich zum Ausdrucke gebracht. 
S0 mancher um diese Schöpfung hochverdiente Mann weilt nicht 
mehr in unserer Mitte. Indem ich mit Ihnen diesen Mitarbeitern ein 
pietätvolles Andenken weihe, spreche ich Ihnen Allen, die Sie Ihre 
Kraft unermüdlich in den Dienst der unserer Schule auferlegten 
Mission stellten, Ihnen Herr Director, wie allen Professoren und 
Lehrern für Ihre hingebungsvolle, erfolgreiche Wirksamkeit besten 
Dank und volle Anerkennung aus. Die aus Anlass des Jubiläums 
geschaffene Publication der aus der Initiative des Museums unter 
Mitwirkung der Kunstgewerbeschule hervorgegangenen Musterwerke 
moderner Kunstindustrie ist als eine pragmatische Geschichte der 
Leistungskraft der Schule mit Genugthuung zu begrüßen. 
Ich danke weiter allen anderen Factoren, welche zum Aufschwunge 
der Kunstgewerbeschule beigetragen haben, vor Allem dem hochver- 
dienten Sprecher des Curatoriums, der Direction des Museums und 
dem Aufsichtsrathe. Ich danke ebenso jenen Körperschaften und 
Persönlichkeiten, durch deren Opferwilligkeit zahlreichen talentirten 
Schülern das Studium erleichtert oder überhaupt ermöglicht, anderen 
nach Vollendung des Unterrichtes durch Zuweisung von Kunstauf- 
trägen der Eintritt in die Praxis erschlossen wird. So wünschens- 
werth es ist, dass die allseitig gebrachten Opfer in erster Linie dem 
Vaterlande zu Gute kommen, so neidlos freuen wir uns auch der 
großen Zahl von Jüngern dieser Anstalt, welche, in der ganzen Welt 
zerstreut, als Lehrer oder in Kunstwerkstätten den Ruhm der öster- 
reichischen Schule verbreiten helfen. Die Theilnahme der ehemaligen 
Schüler an dem heutigen Feste und der Ausdruck ihrer dankbaren 
Erinnerung hat mich besonders erfreut. 
Ohne das verständnissvolle Eingehen der Kunstgewerbetreibenden 
auf die geläuterten Kunstabsichten der Schule und des.Museums 
wäre es diesen Instituten unmöglich gewesen, den großen heilsamen 
Einfluss zu gewinnen, welchen sie seit Jahr und Tag ausüben. 
Der warme Ausdruck aufrichtiger Dankbarkeit und Anerkennung 
für die allseitig fördernde und befruchtende Wirksamkeit der Kunst- 
gewerbeschule, welchen ich seitens der führenden Vereinigung der 
Kunstindustriellen Oesterreichs mit großer Befriedigung soeben ver- 
nommen habe, verbürgt ein weiteres gedeihliches Zusammenwirken
	        
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