werden verdiente, als in der längst entschwundcnen Zeit, in der Theo-
philus (er will auch hier wieder den Contrast zur Geltung bringen) seine
bemalten Stühle und Sessel, Betten oder die Bücher der Armen damit
schmückte.
Doch nunmehr ist es Zeit geworden, Abschied zu nehmen. Einer
späteren Zeit mag es vielleicht vorbehalten sein, uns die Gelegenheit zu
bieten. länger bei dem Meister zu verweilen und mehr über das zu be-
richten, was er ohne Eigennutz der Nachwelt dargebracht. Sollte es sich
aber ergeben, dass Einer oder der Andere mit aufmerksam beobachtendem
Auge und gelehrigem Sinn die Klosterwerkstätte des kunstreichen deut-
schen Priesters durchforschte, angeregt vielleicht gerade durch die eben
gegebenen Fingerzeige, so mag er sicher die Ueberzeugung mit sich
nehmen, dass aus keiner Periode aufrichtiger, wahrer und selbstloser
Kunst die wohlgerneinten Lehren ihre Kraft verlieren können.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Personalnachrioht. Der Vice-Director des k. k. Oesterr. Mu-
seums, Regierungsrath Bruno Bucher, ist von seiner Urlaubsreise zu-
rlickgekehrt.
Geschenke 8.11 das Museum. Die Sammlung von Glasmalereien
erfuhr eine erwünschte Bereicherung durch die Zuwendung einer Anzahl
von Bruchstücken durchwegs älterer Erzeugnisse dieses Kunstzweiges.
Als Zuwachs der Möbelsammlung ist ein Empire-Stuhl mit eingelegter
Rückenlehne und Polster mit reicher Straminslickerei zu verzeichnen, den
Frau Charlotle Storck der Anstalt zum Geschenke gemacht hat. Endlich
wurde auch der Texlilsammlung eine dankenswerthe Ergänzung zu Theil
durch Ueberweisung einer Anzahl Proben älterer sächsischer Klöppel-
spitzen von Seite der Frau Dr. Gericke in Dresden.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Munat
September von 5x79, die Bibliothek von nur Penonen besucht.
Litteratur-Bericht.
Das Zeichnen und Malen von Pßanzen nach der Natur und die Ver-
werthung des gewonnenen Grundgedankens zu kunstgewerblichem
Schmuck. l. Mit 8 zeichnerischen Beilagen auf 7 Tafeln. Gekrönte
Preisschrift. Von Ferd. Moser. Herausgeg. vom Vereine deutscher
Zeichenlehrer. Sonderabdruck aus der Zeitschrift deutscher Zeichen-
lehrer 189:. Stade. gr. 8". 16 S.
Zwei scharf abgegrenzte Gehiere sind es, auf welchen sich naturgemlß alle prin-
cipiellen Erörterungen über Zeichenunterricht bewegen können. Der Umstand, dass die
Wechselbeziehungen dieser beiden Gebiete sich überaus mannigfaltig erweisen; die That-
sache, dass erst durch eifrige Förderung dieser Wechselbeziehungen das Zeichenfach in
seiner Ganze zu voller Blüthe und Fruchtbarkeit gebracht werden kann, haben vielfach