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Waihnaohta-Ausstellnng des Wiener Kunstgewerbe-Verelnea 1891. Dt-r
Wiener Kunstgewcrbe-Vcrein veranstalte! in diesem Jahre zu Weihnachten im k. k.
Oesterr. Museum auf Einladung des Curatoriums dieser Anstalt unter denselben Bedin-
gnngen wie im verllossenen Jahre eine Ausstellung moderner Kunstindustriegegenslände.
Zur Beschickung dieser Ausstellung sind, außer den Mitgliedern des Wiener Kunstgewerbe-
Vereines, alle sonstigen Kunstindustriellen, sowie Künstler und Künstlerinnen, welche
kunstgewerbliche Objecte erzeugen, höflichst eingeladen. - Die Ausstellung beginnt am
1.8. November 1891 und endet mit dem 6. Januar 1892. Die Anmeldezeit schließt
mit dem 14. Octuher; spätere Anmeldungen werden nicht mehr berücksichtigt.
Die Tiroler Glasmalerei erolfnet am r. August d, J. eine Filiale in New-York.
Preisausschreiben. Die v-Zeitschrift für innendecoratioul erlasst ein Preisaus-
schreiben für perspectivische Entwürfe von Wohn- und Repräsentationsraumen, und zwar:
für Salons, für Speise- und Wohnzimmer, für Boudoirs, für Schlafzimmer und für Herren-
zimmer mit daransmssendem Rauchzimmer. Es steht dabei jedem Bewerber frei, eine
oder die andere dieser Zimmereinrichtungen zu wühlen. Für diese Entwürfe sind sechs
Preise im Betrage von zusammen 640 Mark in baar ausgesetzt, welche nach Maßgabe
folgender Punkte zur Vertheilnng gelangen sollen: t. Nach einem von dem Preisrichter-
collegium abgegebenen Gutachten werden vertheilt: zwei erste Preise ä x50 Mark - 30a M.,
zwei zweite Preise ä too Mark : eoo M., zwei dritte Preise ä 70 Mark : 140 M.
z. Ein Hauptaugenmerk ist auf Originalität der Gedanken und zwanglose Gruppirung
der Möbel zu richten. 3. Für nicht pramiirte Entwürfe wehrt sich die Redaction das
eventuelle Vorkaufsrecht. 4. Die Zeichnungen sind in Federmanier und in Größe von
35 : go Centimeter zu halten. 5. Schlusstermin für Einreichungen, welche an die Redaction
der wleitschrift für lnnendecorationt in Darmstadt zu erfolgen haben, ist der r. October
r89t und sind die Entwürfe mit einem Merltspruch zu versehen und in einem Brief-
umschlag rnit gleichem Merkspruch ist der Name des Künstlers zu verzeichnen. 6. Die
pramiirten Entwürfe gehen in den unumschranltten Besitz der I-Zeitschrift für innen-
decoration - über.
Eine Ausstellung von Lehrlingaarbeiten der Berliner Gewerbe wird für
1892 geplant. Sie soll von Lehrlingen hergestellte gewerbliche Erzeugnisse aller Art
bringen; ferner Zeichnungen und Modellirarbeiten aus der kbuigl. Kunstschule, dem
königl. Kunstgewerbemuseum, der fiandwerkerschule, den Fortbildungsschulen, Fach-
sehulen und anderen Anstalten; auch Frauenarbeiten aus den Fortbildungssehulen für
Mädchen, dem Lettehause u. s. w.
Ein Museum für Textilkunst in Wiesbaden unter der Directinn F. Fischbach's
wird in den nächsten Monaten eröffnet werden. Für diese Sammlung und einen damit
verbundenen Zeichensaal hat die Stadtbehbrde geeignete Raume im neuen Rathhause
zur Verfügung gestellt.
Gefundene Alter-zimmer. Aus Dux wird der i-Prager Z'g.l berichtet: nßei den
Thonbrüchen zwischen Dux und Ladowitz wurde ein heidnische: Grab aufgedeckt, in
welchem sich nebst anderen Gegenständen eine thbnerne Doppelurne von seltener Schünheit
in Form und Ornament vorfund. Dieselbe besitzt zu beiden Seiten der Verengung in der
Mitte zwei flachgedrückte Henkel mit kleinem Ohr; die untere Hälfte des Gefäßes ist
mit Ring- und Strichornamenten geziert, die obere Hälfte ist glatt. Das Gefäß ist mit
Graphit geglättet, misst in der Hohe z; (Zentimeter, in der Bauehweite er Centimeter
und gehört wie das ganze Grab der Keltenzeit an. Weiter fanden sich ein aus grobem
Thon gearheitetes, bienenkorbartiges Gefäß, ein Webstuhlgewicht mit Bohrloch, der
knopffbrmige Boden einer Thonlampe, ein runder Glatlstein, ein Theil eines Menschen-
Schädels sowie ein Theil eines überaus starken Hirchgeweihes vor. Der interessante Fund
wurde dem FassePsclien Museum in Teplitz einverleibt.-
Aegyptlsohe Alterthünter. Die im Februar in Deir-el-Bahari entdeckten ägyp-
tischen Alterthümer sind kürzlich in Kairo angekommen und im Ghizeh-Museum unter-
gebracht werden. Sie befinden sich in vorzüglichem Zustande. Die Mumien gehören
meist der zr. Dynastie an und sind, wenn auch Ammonpriester genannt, doch wahr-
scheinlich die Körper von Würdenträgern, welche außer ihren sonstigen auch Priester-
titel trugen. Es dürfte in Folge der Reichhaltigkeit des Fundes noch einige Zeit ver-
gehen, ehe die wissenschaftliche Welt nähere Mittheilungen erhalten wird.
Für die Redacüon verantwortlich}. Faluericr und F. Rmrr.
Selhllverlng du k. k. Oulerr. Muuuml für Kuml und lndultrie.
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