eiserne, darstellten, und eine Anzahl Medaillons mit antiken Heroen, um-
geben von allegorischen Figuren und den entsprechenden Attributen,
endlich auch Entwürfe für gewirlrte Wandtapeten, ebenfalls antike Sagen
behandelnd. Nivelon fügt diesem Berichte einige sehr bezeichnende Worte
hinzu, indem er sagt: "Es ist nichts Seltenes, dass Maler so große Auf-
träge bekommen, aber selten führen sie dieselben mit so origineller Auf-
fassung durch, so dass ihre Arbeit nicht nur als etwas Ungewöhnliches
erscheint, sondern auch der Würde und hohen Stellung jener Leute ent-
spricht, für welche sie arbeitenn- Dieses richtige Urtheil, das Kunst und
Leben in den rechten Zusammenhang zu bringen weiss, ist ohne Zweifel
eine der Hauptursachen von Le Bruns großen Erfolgen. _ Der nächste
Auftrag auf decorativem Gebiete, datirt vom 3. August 1650. Da hatte
Le Brun im Palais eines Herrn Nouveau in Paris die Ausführung der
gesammten Innendecoration übernommen, also nicht allein die Malerei
mit ihren Umrahmungen und die bronzirten Stucco-Reliefs, sondern auch
den Schmuck der Friese und Gesimse, die Entwürfe für Kamine, für
Holzgetäfel, Thüren, Vasen, Wappen, Embleme, kurz die völlige Aus-
stattung mit Ausschluss der Möbel. Seine Arbeiten daselbst dürften 165i
vollendet gewesen sein. Das Palais ging später an eine Reihe anderer
Familien über und dient jetzt als Synagoge. Der schöne Plafond Le Brun's
wurde aber vor etwa 20 Jahren daraus entfernt, und schmückt gegenwärtig
einen Saal im Hötel Carnavalet. Das Mittelfeld desselben stellt Mercur
dar, welcher Hebe dem Jupiter vor dem versammelten Olymp vorstellt.
Der gewölbte Theil des Plafonds enthält eine Anzahl kleinerer Bilder.
Musen und mythologische Scenen.
In den nun folgenden Jahren gab es für Le Brun eine Reihe kleiner
Arbeiten decorativen Charakters in verschiedenen Palästen des französischen
Adels. Unter diesen ist die bedeutendste diejenige im Hötel Lambert, jetzt
Eigenthurn des Prinzen Czartoryski. Hier galt es nebenbei auch räumliche
und architektonische Schwierigkeiten künstlerisch zu bezwingen, und das
verstand Le Brun bereits wie kein Anderer. Eine Galerie sollte an der
Decke mit einem Gemälde-Cyklus decorirt werden. Dem Zusarnmenhange
der Bilder stellte aber eine ungünstige Deckenconstruction mit Quer-
gurten schwere Hindernisse entgegen. Wie so oft im Laufe der Kunst-
geschichte entsprang auch hier aus der Noth ein genialer, origineller
Gedanke. Le Brun malte den Herkules-Mythus in vier Bildern, und stellte
die Verbindung der einzelnen Gemälde durch schwebende weibliche Figuren
her, die wahre Meisterwerke an eleganter Grazie genannt zu werden ver-
dienen, und den vornehmsten Schmuckder Galerie bilden.
Die reiche plastische Zier der Pfeiler und Wände führte hier unter
Le Brun's Leitung van Opstal aus, während Rousseau nach seinen An-
gaben die Landschaften dazwischen hinein malte. Die treffliche Art der
Deckenmalereien führte Schaaren von Kunstfreunden herbei, die alle
kamen, Le Brun's Talent zu bewundern. Unter ihnen Fouquet, der