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Nicasius Bernaerts besonders zu nennen sind. Die Bildhauer sind Coy-
zevox, Anguier und Tuby; die Graveure Le Clerc, Audran, Rousselet;
die Künstler im Möbelfache Philippe Poitou, Domenico Cucci und Philipp
Caflieri; die Goldschmiede Alexis Loir, Claude de Villers und Dutel; die
Steinschneider und Mosaicisten Gachetti, Branchi, Horatius und Ferdinand
Megliorini; die Gobelins-Wirker Jans und sein Sohn, zwei Holländer,
Henri Laurent, Pierre und Jean Lefebvre, die Flamänder Jean de la
Croix und Mozin; die Sticker Simon Fayette und Philibert Balland. Die
Werkstätte der Färber wurde von dem Holländer Van der Kerchove
geleitet. Man schätzt ferner die Anzahl der in den Werkstätten der
Tapeten-Wirkereien allein beschäftigten Arbeiter auf mehr als 250.
Dass die Gobelins mit einem solchen Personal alle ähnlichen Fabri-
cationsstätten Frankreichs, selbst die Ateliers im Louvre bald in Schatten
stellten, ist selbstverständlich. Letztere hörten indess nicht auf, bemerkens-
werthe Arbeiten zu produciren. Man braucht nur an Germain, Claude
Ballin, Boule und Varin zu erinnern. Die Direction Le Brun's erstreckt sich
aber zeitweise auch hieher, namentlich wenn es galt, für das Ameuble-
ment von Versailles oder Marly zu sorgen.
In den Gobelins wurden von x66} bis 1690 ig Wandteppiche in
Haute-lisse mit dem GesammtHächeninhalte von 4:10 Quadrat-Ellen und
34 Wandteppiche in Basse-lisse in einer Gesamrntfläche von 4294 Qua-
drat-Ellen erzeugt. Viele derselben zählen heute noch zu den festen Inven-
tarstücken der europäischen Höfe. Zu den berühmtesten gehören be-
kanntlich acht mit Gold durchwirkte Stücke, welche die Elemente, eben-
soviele, welche die Jahreszeiten darstellen, vier mit Darstellungen aus
der Geschichte Alexanders des Großen, die Monate und die Geschichte
Mosis. Die Vorlagen, welche Le Brun hiezu anfertigte, waren nicht ein-
fache Cartons, sondern vollständige Gemälde.
Nicht so glücklich wie die gewirkten Wanclteppiche haben die Werke
der Goldschmiedekunst der Zeiten Ungunst widerstanden. Die Arbeiten
von Claude de Vollers und seinen Söhnen, von Alexis Loir und
Dutel wanderten 1689 und 1690 in die Münze. Die Cabinete mit ihren
lncrustationen von Lapis Lazuli und anderen edlen Steinen, mit ihren
Vergoldungen und Bronze-Montirungen, wie sie Guiffrey im wlnventaire
general du mohilier de la Couronne sous Louis XIVJ- aufzählt, sind bis
auf wenige verschwunden. Sie waren von Ausländern, von Italienern,
angefertigt, aber nachweisbar nach Entwürfen von Le Brun. - Es ist
erstaunlich, was der Mann zu bewältigen im Stande war. Er verstand
es, wie zeitgenössische Berichte meldenf) im Laufe einer Stunde einer
Unzahl verschiedener Arbeiter ihre Aufgaben zuzutheilen. Bildhauer wie
Goldschmiede, Tischler und Bronzearbeiter erhielten Zeichnungen von ihm.
') Mercura galant, Fävrier 1690, p. 157 (f.