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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VI (1891 / 12)

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die Copien der berühmten Malereien von Benihassan (für die Nachbildung 
dieses Grabes auf der Wiener Ausstellung 1873 angefertigt) verwendet. 
Die ersten vier Säle bergen namentlich Grabstelen, Sarkophage, Mumien, 
Todtenstatuetten, die andern ebenfalls noch Götterbilder und kleinere 
Gegenstände der verschiedensten Art, alles so viel als möglich nach 
der Zeit geordnet. 
In der Sammlung von Werken des classischen Alterthums ragen 
bekanntlich die Vasen und die geschnittenen Steine hervor. Die Vasen 
füllen zwei Säle, VII und VIII; beginnend mit primitiven Gefäßen von 
Cypern, vergegenwärtigen sie in gewählten Beispielen den ganzen Ent- 
wickelungsgang der antiken Keramik: gedämpfte Gefäße und Geräthe aus 
Etrurien, frühe griechische Vasen mit Thierdecor, schwarzfigurige, roth- 
figurige, schwarzgefirnißte, sliditalische, aretinische, Gefäße der römischen 
Kaiserzeit. An diese nahezu tausend Nummern zählende Sammlung, zu der 
die Erwerbung von großentheils unteritalischen Funden zu Anfang dieses 
Jahrhunderts den Grund gelegt hat, reihen sich in den Sälen IX-XI die 
Thonliguren, Thonlampen und Reliefs und die Steinsculpturen, in XII 
und XIII bronzene Gefäße, Rüstungsstücke, Waffen, Geräthe aller Art 
von Funden in Etrurien, im Römischen, bei l-Iallstatt, Petronell, in 
Siebenbürgen etc. 
Saal XIV bildet in jedem Sinne einen der höchsten Glanzpunkte 
des Museums. Dort ünden wir zuvörderst Gefäße, Geräthe und Schmuck- 
sachen aus edlem Metall, überwiegend Fundstlicke aus Oesterreich-Ungarn, 
wie den berühmten Goldschatz von Nagy-St.'_Miklos (Torontaler Comitat), 
Gefäße, die mit ihrer ganz eigenthlimlichen Vermischung griechischer und 
orientalischer Formen und den griechischen und Runenschriften wohl nur 
als Erzeugnisse der Völkerwanderungszeit gelten können, die außerdem 
durch zahlreiche Gegenstände spätrömischer oder barbarischer Art ver- 
treten ist. Ebenso ist, und zwar mit glücklichster Ueberwindung der 
Ungunst eines tiefen Raumes, die unvergleichliche Sammlung von Cameen 
und Intaglios aufgestellt, die aus der Kunstkammer Kaiser Rudolf II. 
hervorgegangen ist, und die Arbeiten des classischen Alterthums, zum 
Theil in antiker oder Renaissancefassung, assyrische Cylinder, Abraxas- 
gemrnen, sassanidische und andere Siegelsteine, Werke der Renaissance 
und der neueren 'Zeit bis auf Siries, die Pichler und Künstler der Gegen- 
wart, ferner mit Gemmen besetzte Gefäße u. s. w. umfasst; - endlich 
Schnitzarbeiten in Elfenbein, Bernstein u. dgl. m. 
Hieran reiht sich in den Sälen XV und XVI eine Auswahl von 
Münzen und Medaillen, 524.4. von 165000, ebenfalls von den ältesten 
Zeiten bis auf die unsere. Der Wandraum ist für die Ausstellung kleiner 
Porträte benuzt. 
Von größter Mannigfaltigkeit ist der Inhalt der folgenden neun Säle. 
XVII birgt vorzugsweise mittelalterliche Arbeiten, z. B. die berühmten 
sogenannten burgundischen Gewänder, XVIII mathematische u. dgl. 
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