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in natürlicher Größe). Wenn wir nun auch hierzulande kaum in die Lage kommen
werden, die in diesen Geflßen angewandte Technik nachzuahmen, so bleibt die Ver-
öffentlichung, Dank ihrem reichen Inhalte an höchst reizenden verwerthbaren Ornament-
motiven, doch lehrreich und von praktischer Bedeutung; und dies gilt ausnahmslos von
allen Abbildungen. lm Allgemeinen besteht die Decoration aus Pdanzenarabesken in 'mehr
oder weniger deutlicher geometrischer Eintheilung und Gliederung; die Flachen sind
damit netzartig überzogen. Untersucht man die Technik näher, so ergibt sich Folgendes:
Nachdem das Gefäß aus Kupfer getrieben war, wurde die Oberfläche mit Hammer, Stichel
und Punze derart bearbeitet, dass zuerst die Ornamente mit dem Stichel contnurirt, dann
die Zwischenraum: mit dem Punzen zurückgetrieben und vertieft, spater rnit dem Stichel
noch in Schraflirmanier gerauht wurden. Sodann wurden entweder zuerst die vertieften
Stellen mit Lack eingerieben und das Ganze hernach verzinnt, oder es folgte die Ein-
reibung mit Lack erst nach der Verzinnung. Aehnliche Arbeit finden wir in den drei dem
Oesterr. Museum gehörigen altindischen Metallgefaßen, lnv.-Nr. 4617-4619 roth (Saal l,
t. Kasten). Ob diese Metallarbeiten ausschließlich für Kaschmir in Anspruch genommen
werden dürfen, mochte zu bezweifeln sein; auch in Turltestan und Tibet wurden und
werden ahnliche Techniken geübt und den Ornamenten und Gefaßformen (vgl. Fig. t4)
begegnet man u. A. auch in Persien. Auch die ausgesprochene Vermuthung, diese soge-
nannten Kaschmirgefaße seien aus der Bidri-Technik entstanden, wird dahingestellt bleiben
müssen; es wäre auch an die Koftgari-Gefaße zu erinnern. (Vergl. Egerton, Handbook
of indian arms 5;, 6;, 67, 7c; l-lunter, Metal work among the Hindoos; Bucher u- A.)
Immerhin sind wir Stockhauer für die Arbeit zu Dank verpflichtet und es ist nur zu
wünschen, dass unsere Metallarbeiter (Silber- und Neusilberwaaren-Fabrikanten, Zinn-
gießer, Kupferschmiede) sich die hier vorgelegten Muster und Vorbilder zu Nutze machen.
E. L.
so
H. Bi. (Bukowski), Samling af svenskt och utländskt sedeltnynt samt
svenska förordningar, böcker och skrifter. . .. bildad af H. Bi. Stock-
holm, Nymans tryckeri. gr. 8". tto S.
Die Sammlung VOn Papiergeld, deren Katalog die hier angezeigte Schrift bildet,
umfasst nahezu 1700 Cassenanweisungen, Staats- und ßanknoten vom Ende des sieb-
zehnten Jahrhunderts bis auf die Gegenwart, ferner die auf das Bankwesen bezüglichen
schwedischen Verordnungen und Bekanntmachungen von 1656 an und die einschlägige
Literatur. Selbstverständlich nehmen die schwedischen Noten den größten Platz ein, von
ausländischen scheint der Sammler sein Augenmerk vornehmlich auf Seltenheiten, also
das Papiergeld überseeischer Staaten und die von revolutionären Regierungen, belagerten
Städten u. s. w. ausgegebenen Zettel zu richten. Liegt die Bedeutung des Katalogs zu-
nächst nach geschichtlicher und zumal Fmanzgeschichtlicher Seite hin, so erhalt er durch
zehn Abbildungstafeln auch Werth für die Geschichte der graphischen Künste. Die ersten
acht zeigen altere schwedische und norwegische Zettel, auf den letzten sind in verklei-
nerten Nachbildungen die 39 Banknoten zusammengestellt, welche am l. Januar 1884 in
Schweden in Umlauf waren.
Herr Bukowski besitzt auch eine Sammlung nordischerÄSiIberIGlTel, derenKatalog
er unter dern Titel Forteckning ofver nordiska silfverskedar veröffentlicht
hat. Das Verzeichniss beschreibt uz Lbüel verschiedener Art vom spaten Mittelalter
angefangen, und gibt meistens auch die Herkunft an, doch wäre nahere Auskunft lüber
die Beschauzeicben erwünscht, deren; Vorhandensein hauftg nur durch das Wort 'GuId-
smedurdmp lar angemerkt ist. B.
.
Förteckning öfver... E. A. Bomans... Samlingar. Tredje afdelningen:
Den svenska Keramiken. Stockholm, Bukowski. S". 8 S.
lm März vorigen Jahres wurde in Stockholm die von dem Baumeister Boman
hinterlassene reiche Sammlung schwedischer Thonarbeiten versteigert. Zu diesem Zwecke
hatte der Auctionator H. Bukowski im Verein mit dem Kunstgelehrten L. Loostrüm
diesen Katalog verfasst, welcher bleibenden Werth hat verrnoge der genauen Beschrei-
bungen und einer Anzahl von Abbildungen, namentlich aber wegen der Zusammenstellung
vnn Marken der Fabriken Roerstrand (128) und Marieberg (1:6), welche u. a. klarstellt,
dass es für die Datirung eines Stückes keinen Werth hat, ob es mit Stockholm oder
Roerstrand bezeichnet ist, und aus welcher die Deutung verschiedener Hieroglyphen, an
ldenen bekanntlich die Alteren schwedischen Fabricate so reich sind, geschöpft werden
ann. B.