zehnten Jahrhunderts neben Maximilian II. und Rudolf II. der Bezwinger
Antwerpens, Herzog Alexander Farnese, und der Sieger von Lepanto,
Don Juan d'Austria und so viele Andere. Ihre Wehr und WaEen sind
zum Theil Kunstleistungen ersten Ranges, reich und glänzend verziert,
als wären sie aus der Hand des Goldschmiedes, nicht des Plattners ge-
kommen.
Die Anordnung in der Reihenfolge der Säle ist, wie gesagt, die
chronologische, doch mit einigen Ausnahmen, welche sich örtlich um
so leichter machen ließen, als die Säle nicht in einer Folge laufen, sondern
einige derselben sich zur Seite gegen den Hof hin befinden. Die Aus-
nahmen wurden jedoch aus sachlichen Gründen gemacht. Und zwar
wurde zunächst Alles, was zum Turnier gehört, ausgeschieden, zu einer
besonderen Gruppe vereinigt und in dem letzten Saal in der Reihenfolge
aufgestellt. Eine zweite Ausnahme machen die zahlreichen, zum Theil
sehr kostbar verzierten Jagdgewehre nebst den sonstigen, auch älteren Jagd-
waEen, eine dritte alle orientalischen Waffen, die nach ihrer Eigenart
sich so sehr von den abendländischen Waffen gleicherweise in Form wie
Verzierung unterscheiden und dahei nur schwer sich chronologisch ordnen
lassen. Diesen beiden Gruppen ist je ein Saal zugewiesen worden.
Von der Seite der Ringstraße kommend, betreten wir jetzt die Säle
durch einen Eingang, der uns mitten in die Reihe führt. Wir müssen
uns zur Rechten wenden, um in der chronologischen Folge beginnen zu
können. Später findet hier der Anschluss an die übrigen Gegenstände der
zweiten Gruppe der Sammlungen des kaiserlichen Hauses statt. Der erste
Saal ist vorzugsweise der Zeit des Kaisers Maximilian I. bestimmt und
führt auch von ihm den Namen. Man hat die Einrichtung getroffen die
Säle nach der bedeutendsten Persönlichkeit in denselben oder sonst nach
dem vorragenden Inhalt zu benennen, und das ist ein ganz guter Gedanke,
denn man merkt sich den Namen leichter als die Nurnerirung, welche
natürlich auch vorhanden ist, sich aber so an die übrigen Säle anschließt,
dass, in der ganzen Reihenfolge gerechnet, die WaiTensäle die Nummern
2_5-36 tragen.
Wir beginnen also mit dem Saal des Kaisers Max, der auch die ver-
hältnißrnäßig wenigen Gegenstände enthält, welche seiner Zeit voraufgehen.
Es sind aber einzelne interessante Gegenstände darunter, um so interes-
santer, als sie höchst selten sind, wie der Spitzhelm aus normannischer
Zeit, oder von historischer Bedeutung, wie das Rennfähnlein des Ritters
Döring von Eptingen aus der Sempacher Schlacht. Der Saal dient auch
den Zeitgenossen des Kaisers Max, so seinem Sohne Philipp dem Schönen
und König Ferdinand von Arragonien. Die Waffen seiner Kriegsgenossen
aber, jener berühmten, bereits genannten Landsknechtsführer, sind im
zweiten Saale (26) aufbewahrt, welcher von ihnen den Namen "Saal
der Landsknechteu erhalten hat. Als dritter folgt der Saal Kaiser Karl's V.,