der auch am Plafond mit den Wappen der weiten Länder dieses länder-
reichen Herrschers verziert ist. In diesem Saale beginnen die reich ge-
schmückten Prunkharnische schon eine Rolle zu spielen, denn die große
Zeit der getriebenen, tauschirten und geätzten Arbeit in Verbindung mit
vollkommenster Zeichnung hat begonnen. Viele berühmte Namen sind
auch in diesem Saale vertreten.
Der nächste in der Folge, Saal 28, ist nach dem Begründer der
Ambraser Sammlung, dem Erzherzog Ferdinand von Tirol benannt, dem
die Ehre gebührt, nicht blos als dem eigentlichen Sammler, sondern auch
weil der Saal eine Fülle der schönsten Walfen und Rüstungen enthält,
welche der Erzherzog für seinen eigenen Gebrauch in Italien wie in
Deutschland machen ließ. Saal T29 führt wiederum einen kaiserlichen
Namen, den Maximilians II., während der folgende Saal 30, einem der
Helden der Zeit, dem Herzog Alexander. von Parma gewidmet ist; er
enthält auch, was von seinem berühmten Zeitgenossen Don Juan d'Austria
vorhanden ist. Saal 31, den Nebensaal, zur Linken lassend, betreten wir
den Saal Kaiser RudolFs Il. (32), der diesen Namen verdient, da die
Rüstung dieses Kaisers, was getriebene Arbeit und figürliche Verzierung
betriEt, von allen die schönste ist. Was über die Zeit dieses Kaisers hin-
ausgeht, ist im Saal 34 unter dem Titel vPeriode der Neuzeitu zusammen-
gefasst. Da die Rüstungen an Schönheit der Arbeit rasch abfallen,
wie schon die vergoldete Rüstung des Kaisers Mathias zeigt, so schien
keiner würdig dem Saale den Namen zu geben, zumal er auch einzelne
Gegenstände aus viel späterer Zeit aufzunehmen hatte. Zum letzten in
der Reihe folgt dann noch der Saal (36) mit den Turnierwaffen und dem
Turniergeräth. Wir kehren hier wieder um und betrachten uns in den
Nebensälen 31, 33, 35 die Jagdwaffen und allen Zubehör zur Jagd und
dasjenige, was der Orient von der Türkei bis nach Indien und Japan zu
dieser kaiserlichen Waffensammlung beigestellt hat.
Auch dieses ist interessant, und ganz besonders vom Standpunkt
des Kunstgewerbes, das nach den verschiedensten Richtungen hin sich
Lehre, Anregung, Motive aus dieser Sammlung holen kann. Man kann
nicht genug alle diejenigen, welche in Metall arbeiten, vom Schlosser und
Waßenschmied bis zum Goldschmied und Juwelier, darauf aufmerksam
machen, und hell und luftig, wie die Räume sind, gut und praktisch die
Aufstellung, ist auch Alles leicht und gut zu sehen und zu studiren. Wenn
die Rüstungen vor Allem lehrreich sind für die getriebene und die geätzte
Arbeit, so geben die Pistolen, Degen, Schwerter und Dolche italienischer,
spanischer und deutscher Herkunft die schönsten Beispiele für den Eisen-
schnitt, und hinwiederum die orientalischen Hieb-, Stoß- und Stichwalfen
glänzen durch ihre Goldtauschirung. Dann haben wir an den Jagdgewehren
Elfenbeinschnitzerei, Intarsia, Email und sonst mancherlei verzierende
Kunst, und das Alles ebenso reich an Zahl wie in der Ausführung ersten
Ranges, vollkommen eines kaiserlichen Besitzes würdig. Wenn wir mit