von Luzern, Thüring Walther von Bern, die Schaffhauser Stimmer und
Lang, Werner Kiibler, die Baseler Wannewetsch, Rippel und M. S.
Vischer. Künstler wie Hans Holbein, Urs Graf, Nicolaus Manuel Deutsch
Tobias Stimmer u. s. f. zeichneten den Glasmalern die Entwürfe, die
"Visirungenu, von welchen noch heute eine große Zahl in verschiedenen
Sammlungen erhalten ist, und einer der fruchtbarsten Meister auf diesem
Gebiete war der Maler Daniel Lindtmayer von Schaffhausen, der
mit den Gebrüdern Stimmer und den Familien Kühler und Lang zu den
Trägern der Schaffhauser Glasmalerei in der zweiten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts gezählt werden muss.
Ueber die bishin gänzlich unbekannten Lebensverhältnisse Daniel
Lindtmayer's hat J. H. Baeschlin (a. a. O. p. 16) aus Schaifhauser
Urkunden, nämlich aus den Raths- und Gerichtsprqtokollen, dem alten
Becherbuch der Zunft zum Rüden und aus den Acten des Schatfhauser
Maler- und Glaserhandwerks einige Nachrichten mitgetheilt. Nach diesen
dürfte die Familie Lindtmayer von dem Glasmaler Baschion Lindtmayer
abstammen, der sich im Jahre 1518 mit sechs Gulden in die Zunft zum
Rüden einkaufte. Daniel Lindtmayer war der Sohn des Schaffhauser
Glasers Felix Lindtmayer aus dessen Ehe mit Anna Sattler. Die erste
urkundliche Erwähnung Daniel Lindtmayefs geschieht in einem Protokoll
des Vogtgerichtes vom 24. Juli 1572. Er war damals im Geschäfte seines
Vaters. Am 7. September 1576 bat er den kleinen Rath um sein nMann-
recht", d. h. um die Erlaubniss, auf einige Zeit in die Fremde zu ziehen;
der Rath gab ihm Urlaub auf ein Jahr. lm Herbst 1577 war er wieder
in Schaffhausen, wo er sich am 3. October des genannten Jahres mit drei
Pfund in die Zunft zum Rüden einkaufte. Nach dem Steuerbuch von
Tuehefsche, rechts auf der erstgenannten Scheibe das Behaimsche Wappen, auf der
zweiten ein Hirschkopf in goldenem Felde, auf der dritten Scheibe das Wappen der Stromer.
Hier sei auch noch auf zwei im Besitze des k. k. Oesterr. Museums befindliche
Scheiben des Glasmaler-Monogrammisten AB hingewiesen, der zu den besten Cabinets-
malern der Schweiz in der zweitenl Hälfte des I6. Jahrhunderts gehört. Die in der
Literatur nicht seltene Deutung des Monogramrnes auf Augustin Hirschvogel (auch bei
Rahn, Anzeiger für schweizer. Alterthumskunde, Band 1, p. im.) ist schon aus dem
Grunde unhaltbar, weil sammtliche, bisher von dem Monogrammisten AH bekannt ge-
wordene Scheiben von 1558-1573 datiren, Hlrschvogel aber schon x55; gestorben ist.
Als den wahrscheinlichen Trager des Monogrammes hat Herm. Meyer-Zeller, auf
St. Galler Urkunden fußend, den Glasmaler Andreas} Hör aus St. Gallen nachgewiesen
(Anzeiger fur schweiz. Alterthumsltunde, Bd. Ill, p. 935). Das von Meyer-Zeller (a. a. O.
p. 936) aufgestellte Verzeiehniss der bisher bekannten Arbeiten Andreas Höfs (fünf
Standes- und Stadtescheiben und zwanzig Privatscheiben) wird durch die zwei im Besitze
des k. k. Oesterr. Museums beündlichen monogrammirten Wappenscheiben vermehrt.
Eine dieser Scheiben zeigt in architektonischer Umrahmung das Wappen des nFelix
Klamer im Weydach 15651, darüber die Darstellung eines Gelages (lmu-Nr. 10.643), die
zweite das Wappen des nPaulus Fer, Bürgermeister zu Kempten 1566:, oben Abrahams
Opfer (lau-Nr. 10.280). Die letztgenannte Scheibe hat J. v. Falke in seiner IGeschichte
des deutschen Kunstgewerbesu farbig abgebildet.