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aufstellen lassen, die jetzt ein glänzendes Schaustück des Hötel Cluny. -
Den Rhein abwärts in schnellem Schiffe, noch einige Tage Landreise,
und am 10. April 1002 kam er in Hildesheim an.
Am 23. Januar 1002 war aber Kaiser Ottolll. zu Paterno gestorben,
22. Jahre alt. Hatte Bernward von je sich strenger an die nationalen
Traditionen _der Sachsen gehalten, hatte er vielleicht gerade deshalb eine
schwierigere Stellung am Hofe der Theophano, hatte diese Strömung ihn
endlich vorn Hofe weggefegt! so wurde er ihr erst recht abhold, als er
den Kaiser in undeutschcn Bahnen schreiten sah, als er die Früchte solchen
Treibens in Johannes XVL, in unklugen Regierungsacten des Kaisers, in
der Abkehr selbst des treuen Willegis von Otto's Sache, im vorzeitigen
Tode des jungen, herrlichen Kaisers erkannt hatte. Alles treibt ihn dazu,
in der Kunst nationale Wege zu gehen.
Heinrich ll., auf den nun der Episcopat das Auge richtete, fand
bis Ende Juli allgemeine Anerkennung als deutscher König. Er fasste die
Sache ganz anders an, als Otto Ill., ja selbst als dessen Vorgänger. Eine
mehr nationale Regierung begann: die Stämme konnten sich regen, die
Führer der Stämme kamen zu Stimme. Noch bevor ich auf die Kunst-
thätigkeit des Bischofs Bernwardus eingehe, habe ich eine Reise desselben
nach Frankreich zu erwähnen, welche er im dritten Jahre der Regierung
Heinrich ll., also 1006, unternahm: er besuchte S. Martin zu Tours,
S. Denys und Paris. Ja er erhielt selbst Reliquien von S. Martinus
(ThancmaqVita S. Bernw., VL, 64). Diese Reise ist deshalb wichtig, weil er
nun die schönen Erzeugnisse karolingischer Schulen in Malerei und Gold-
schmiedearbeit, sowie die herrlichen Werke lothringischer Schulen kennen
lernte: denn den Rückweg nahm er über Aachen, wahrscheinlich auch
über Trier und lernte nun die Schätze dieser Schulen, namentlich aber
der Egbertinischen kennen. Hiemit waren seine Wanderjahre ge-
schlossen. Die Zeit seines eigentlichen Kunstschatfens war angebrochen.
Heinrich ll. unterstützte den Bernward in seiner Kunstthätigkeit;
er besuchte auch mit Meinwerk, der im Jahre 100g Bischof von Pader-
born wurde, den frommen Bischof von Hildesheim. Denn alle drei waren
Zöglinge der Domschule von Hildesheim gewesen. Alle drei waren Gönner
der Künste. Der Kaiser hat das Bisthum Bamberg gegründet, das er
nicht allein mit Bauten zierte (1013, Weihe des Domes. Vita Meinwerci,
Pertz Mon. Germ., Bd. XL, 115), sondern auch mit kostbaren Hand-
schriften bereicherte. Diese Handschriften sind wahre Schätze: schön
geschrieben und illustrirt, mit herrlichen Einbänden ausgestattet, die von
Gold und Edelstein und Emaillen strotzen. Die wunderbare Grabkrone
der Kaiserin Kunigunde, das berühmte Gisela-Kreuz in der nreichen
Capellew- zu München, dürften wohl Erzeugnisse der Hotkünstler gewesen
sein. Aber Heinrich hat byzantinische Techniken und Formen nicht
abgelehnt; kommen doch griechische Fremdworte auf lnschriften vor,
wo ganz gut lateinische Worte zu Gebote stehen (Basler Antependium).