Ebenso hat Meinwerk sich, nachdem er Cluniacenser nach Paderborn
gerufen, welche sicher ihre eigenen Landsleute mitbrachten, dennoch auch
griechische Meister geholt (wohl aus ltalien), um in Paderborn am
Kirchenbau zu arbeiten, ja er hat den Abt Wino von Helrnwardshausen
bis Jerusalem gesendet, um die Maße für eine Heiligengrabkirche außer
den Mauern Paderborns zu erhalten "'). Auch er hat zwei sehr iingerfertige
Goldschmiede an seinem Hofe (Brunhard und Erpho).
In Hildesheim scheinen überhaupt die Byzantiner nicht gern gesehen
worden zu sein. Im Xenodochiurn, welches Godehard, Bernward's Nach-
folger zu Hildesheim gründet, waren scheel angesehen, xqui vel in mo-
nachico, vel canonico, vel etiarn Greco habitu per regiones et regna
discurruntß. Die Regel des heil. Benedict spricht von vagirenden Mönchen
vgyrovagiu und vSarabaitenu. Da sie aber in Unteritalien entstanden ist,
kann man nicht erkennen, ob unter diesen nicht auch griechische
Vaganten rnitverstanden werden müssen. Godehard macht, weil in
Deutschland lebend, einen schärferen Unterschied (s. Godehardi, Mon.
Germ. XL, pag. 207). Seine Verfügung weist wenigstens darauf hin, dass
es wirklich wandernde Griechen, an besonderer Kleidung erkennbar,
gegeben habe, deren Tracht vielleicht einheimische Vaganten nachahrnten.
(Fortsetzung folgt.)
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Die Ausstellung von Originalzeichnungen aus dem Archive
der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst-
und historischen Denkmale wurde Sonntag, den 4. v. M. eröffnet. Dieselbe
bringt eine große Zahl von bedeutenden Denkmalen der Kunst und des
Kunstgewerbes aus der österreichischen Reichshälfte (aus Ungarn einige
Holzkirchen) in durchaus von Künstlerhand geschalfenen Originalaufnahmen
zur Anschauung; darunter, um nur einiges aus der Fülle des Gebotenen
hervorzuheben, eine stattliche Reihe von Darstellungen der interessantesten
kirchlichen und Profanbauten, Aquarellcopien nach den Frescomalereien
in der Kirche am Nonnberg in Salzburg, in der Burg Karlstein in
Böhmen, in der romanischen Kapelle zu Tulln und im Doujon zu Friesach,
die Aufnahmen nach den Todesbildern am Karner zu Metniz und nach
dem großen Weltgerichtsbild an der Außenseite der Pfarrkirche zu Milstatt
in Kärnten, den ganzen Fresken-Cyklus aus dem Schlosse Runkelstein
bei Bozen, ferner die Glasmalereien aus Gars, Friedersbach, Heiligenblut
bei Pöggstall und aus Viktring, die lnnenbilder des Altarschreines zu
Heiligenblut, Aufnahmen von verschiedenen kunstgewerblichen Gegen-
ständen, wie Gefäße und Geräthe aus Mariazell und Admont, das prächtige
Gitter vom Grabmal Maximilian's I. in der Hofkirche zu Innsbruck, das
Stuhlwerk in der Annenkirche zu Pöggstall u. s. f. Die Ausstellung
befindet sich im ersten Stockwerk, im Saal lX und im Vorlesesaa].
") Viu S. Meinwerei, I. c. 13:, x06, x58.