a) Zwei Preise im Gesammtbetrage von 200 Reichsmark für die besten naturgrossen
Zeichnungen oder Modelle einer Tabakspfeife, zur Ausführung in Meerschaum geeignet.
1. Preis 150, ll. Preis 50 Reichsmark.
Maximalhühe des tabakhaltenden Theiles 120 Mrn.
Grösster Oeffnungs-Durchmesser 25 Mm.
b) Vier Preise im Gesammtbetrage von 200 Reichsmark für die besten naturgrossen
Zeichnungen oder Modelle einer Cigarrenspitze, zur Ausführung in Meerschaum geeignet.
Maximallänge der Cigarrenspitze 150 Mm.
Grösster Oeffnungs-Durchmesser 15 Mm.
l. Preis too, II. Preis So, lll. Preis 30, IV. Preis an Reichsmark.
Zur Erwerbung eines der vorstehenden Preise ist eine künstlerische und stylgerechte
Conception unbedingt erforderlich.
Die Entwürfe sind bis längstens 1. April 1877 an das Secretariat des Niederöster-
reichischen Gewerbevereines in Wien, 1., Eschenbachgasse Nr. 11, einzusenden; sie sind
mit einem Motto zu versehen und mit einem das gewählte Motto als Aufschrift tragenden
Couvert zu begleiten, welches den Namen und die Adresse des Verfassers enthält.
Sowohl ln- als Ausländer sind berechtigt, an dieser Preis-Concurrenz theilzunehmen.
Die preisgekrönten Entwürfe bleiben Eigenthum des Verfassers, jedoch wahr! sich
der Preisspender das Vorkaufsrecht.
Die Jury besteht aus den folgenden Herren: Prof. J. Storck, k. k. Regierungsrath;
Prof. Wilh. Bäumer, Architekt; F. Schönthaler, Bildhauer; den Meerschaumwaaren-
Fabrikanten: Fr. Hiess, P. Keiss und Alois Mayer, Firma Ludwig Hartmann d: Fjdam;
dem Vorstand der Abtheilung für Kunstgewerbe.
Die Vertheilung der Preise erfolgt in der Mni-Generalversammlung 1877 und werden
die eingelaufenen Zeichnungen (oder Modelle) vor und nach der Preiszuerkennung im
Vereinshause öffentlich ausgestellt.
Nähere etwa wünschenswerthe Details in Bezug auf die technischen Eigenthüm-
lichkeiten dieser Industrie wird Herr P. Keiss, Graben Nr. 18 in XVien, den Theilneh-
tnern an dieser Concurrenz gerne mittheilen.
(Gewerbemuseum in Eger.) In Eger wird über Anregung der
dortigen Handelskammer in Verbindung mit dem schon bestehenden histo-
rischen Museum ein Gewerbemuseum gegründet. Gegenwärtig besitzen
mehrere Städte Böhmcns, Reichenberg, Leitmeritz u. A. bereits Gewerbe-
museen.
(F. W. Ungar.) Am 22. December 1876 starb in Gottingen der Bibliothekar und
a. o. Professor der Kunstgeschichte in der philosophischen Facultät, Dr. Friedrich Wilhelm
Unger. geb. zu Hannover am 8. April 1810. Früher Jurist, Privatdocent in der juristi-
schen Facultät und Assessor des Spruchcollegiums, auch Verfasser mehrerer noch jetzt
geschätzten rechtsphilosophischen XVerke (über altdeutsche Gerichtsverfassung 1841, Ge-
schichte der deutschen Landstände 1844), folgte er später einer alten Neigung zur Kunst
und Kunstgeschichte, schrieb über Perspective 1856, über bildende Kunst 1858, Ueber-
sicht der Bildhauer- und Malerschulen seit Constantin d. Gr. 1860, über die Bauten Con-
stantins in Jerusalem 1863, auch eine Geschichte und Beschreibung von Göttingen 1861,
war Directer der Göttinger Gernalde- und Kupferstichsammlung und hielt Vorlesungen
über Geschichte der Architektur und der bildenden Künste. Zuletzt beschäftigte er sich
vorzugsweise mit der byzantinischen Kunstgeschichte und ihren Quellen, die er für das
bekannte, von Ritter v. Eitelberger in Wien herausgegebene Werlt: v-Quellenschriften für
Kunstgeschichte und Kunsttechnik im Mittelalter: sammelte und bearbeitete._ Einer seiner
Söhne ist der bekannte jetzt in XVien lebende Kupferstecher William Unger. (A. A. Z.)
(Architekt Gnauth) ist vom bayrischen Ministerium zum Director
der Kunstgewerbeschule in Nürnberg an die Stelle des verstorbenen Di-
rectors Kreling berufen worden.
(Ausstellung in Karlsruhe.) In den Monaten August und September d. J. findet
eine allgemeine Kunst- und Gewerbe-Ausstellung für das Grossherzo hum
Baden statt. Es werden nur Gegenstände zugelassen, welche im Grossherzogthum aden
gefertigt resp. vollendet wurden.
Hierzu eine Beilage:
Katalog der Ornamentstich-Sammlung, 1876. Fortsetzung.
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