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soll (Abb. 18)," muß als spezifisch türkisch angesehen werden, im Gegensatz
vor allem zu der leichteren, hochstrebenden und reicher gegliederten Art, wie
sie dem heimisch persischen Geiste entspricht (Abb. lg)fk"' Freilich trat in der
Folge auch eine gegenseitige Anpassung ein und indische und mongolische
Forrnelemente kamen hinzu. Doch selbst dann ringt sich die türkische Art
immer wieder durch, und so erscheint etwa der berühmte Grabturm Gur
Emir in Samarkand (Abb. zo)""'"" durch die Art, wie er sich in drei gleich-
wertigen Teilen, dem polygonalen Unterbau, dem zylindrischen Mittelteil
Abb. 2x. Kalifengräber (Kairo)
und der gerippten Kuppel, aufbaut, der trigonometrisch-untektonische
Charakter das Ausschlaggebende. Mit den Türken ist diese Form des
Mausoleums (Türbe) nach dem Westen gewandert und geradezu für die
ganze islamische Welt typisch geworden. In monumentaler Form erscheint
sie außerhalb Persiens zuerst in dem überlieferten Ziegelmaterial, dann in
Stein übertragen in Syrien und Ägypten, wo die Gräber der türkischen
Mamelukensultane (Abb. 2x) mit ihren reich durch „Arabesken" verzierten
Kuppeln, die Farbigkeit des Außern und durch die Stuckdekorationen des
4' E. Diez, a. a. 0., Seite 55, Tafel 2c.
H Sarre, „Denkmäler persischer Baukunst", Tafel XII; die Abbildung läßt nur den oberen Teil des Baues
aus der Häusermasse emporragend erscheinen. Den Eindruck der Höhenproportionen gib! besser der Schnitt
bei M. Dieulafoy, „Revue generale d'Architecture", r883, wiedergegeben bei Diez, „Kunst der islamischen
Völker", Abb. x13.
"" Szrre, a. a. 0., Tafel CXIV.