gegenständen aus Perlmutter anfertigen. Die Zeichnungen werden alsdann
im Atelier von G. A. Scheid auf Kosten des Hoftitel -Taxfonds aus-
geführt und zur Ausstellung gebracht werden.
Die Sammlungen des Museums haben im Laufe des letzten
Sommers mannigfache Bereicherung erfahren.
Von Arbeiten der Goldschmiedekunst nennen wir: Ein jergoldetes
Salzfass mit getriebenem Blatt- und Fruchtornament auf drei Füßchen
mit Hermen und Löwenköpfchen, Marke Augsburg und HL verbunden
(Rosenberg Nr. 147), 16. Jahrh.; - Deckelkrug, vergoldet, mit Treib-
arbeit, Thiere in Oval, architektonische Staffage, Blumenvase, Masken
u. dgl., die Marken verputzt, 16. Jahrh.; - Hälfte eines Doppelbechers,
vergoldet, mit getriebenen Büsten unter Baldachinen, Riemen- und Pflanzen-
werlt, Marke Graz (P) und HL verschränkt, vielleicht (nach gütiger Mit-
theilung des Herrn Reg-Rathes Wastler) Hans Lenz, 17. Jahrh.; _
Deckelpocal, vergoldet, mit getriebenen Cherubköpfchen, Früchten und
Ornamenten, Marke Augsburg und AR verbunden (Abraham RiedererP),
um 1700; - runde Schüssel mit getriebenen Trauben, Granatäpfeln,
Feigen, Vögeln etc., 18. Jahrh.; - birnförmige Kaffeekanne, Weißsilber
mit Ebenholzhenkel, mit gravirtem Ornament und aufgelegten Rund-
stücken mit Büsten, Marke Augsburg und IPS (Job. Ph. Schuch 1' 1745,
vgl. Rosenberg Nr. 73 u. 339); - Messer und Gabel, Weißsilber, auf
den Heften die Gestalten Fides, Spes, Temperantia, Fortitudo in Nischen
von Pßanzenwerk umgeben in der Art des Crispijn de Passe; - z Messer
und eine Gabel, die vergoldeten Hefte in geflügelte Hermen endigend,
17. Jahrn; - Apostellöiel mit St. Bartholornäus, Marke HFB ver-
bunden (Herr F. Benedikt in Hermannstadt, 17. Jahrh. Ende? vgl. Rosen-
berg Nr. 2372); - Apostellöffel mit Bartholomäus, vergoldet, zwei ver-
putzte Marken, 17. Jahrh.; - 13 japanische Messerhefte, gravirt, tau-
schirt, mit Reliefs, Vergoldung und Versilberung; - Kandydolch, in
Eisen- und Eisenholz geschnitten und theilweise mit Silber_ belegt, singha-
lesisch; - Aracanussschnelide, gravirtes Messing, singhalesisch; - Helm,
Schild, Streitaxt, Sulfagos, Armkachel, Eisen tauschirt, persisch;- 4per-
sische Schalen, Stahl mit Goldtauschirung; - Rahmen mit in Silber ge-
triebenen Blüthen und Blättern, 18. Jahrh.; - Standuhr, Goldbronze, mit
Ecksäulchen und Gravirungen, um 1600; _ silberner Einband mit ver-
schlungenem Ast- und Blattwerk (zu Arnd's Paradiesgärtlein 1710).
In galvanoplastischen Abformungen: Krummstabbügel, Kupfer ver-
goldet und emaillirt, romanisch (Original im Louvre); - Jagdhorn mit
Linien- und Laubverschlingungen, 16. Jahrh. (Orig. ebend.); - Helle-
barde, Eisen versilbert, mit Heinrich lV., einem Triumphator, Laubwerk,
Masken etc. (Orig. ebend.).
Schmucksachen: Gürtel aus rechteckigen vergoldeten, durch weiß-
silberne Ketten verbundenen Gliedern, aus Krain; - Gürtel aus massiven,
durchbrochenen und Kettengliedern, vergoldet mit Steinen, Perlen und
Email, siebenbürgisch. 18. Jahrh.; - silbernes Patriarchenkreuz mit Gra-
virungen, wahrscheinlich südslavisch; - ein Paar Ohrgehänge mit ge-
triebenen birnförmigen Anhängseln, vergoldet, Marke Rom; - Medaille
auf die Zusammenkunft der Könige von Dänemark, Preußen und Polen
1709 in Filigran mit Granaten gefasst; - Fingerring mit Muschelorna-
ment und Edelsteinen, 18. Jahrh.
Die keramische Abtheilung wurde durch Erzeugnisse verschiedener
Fabriken vermehrt, die bisher nicht oder ungenügend vertreten waren.
Vor Allem ist eine Majolicaschüssel von Urbino (vermuthlich Alfonso