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fullscreen: Wissenschaftliche Instrumente, Wiener Weltausstellung Heft 11

538 Gruppe XIV. Wissenschaftliche Instrumente. 
ohne Federhaus, und roh fertig gemacht. Beim Ankergang ist der 
alte, nur verlängerte Schwarzwälder Haken unten auf der Seite ange 
wendet. Drei Werke sind etwas feiner ausgearbeitet, dreizöllige Pariser 
Werke mit runden Platinen und vorstehenden Federhäusern. Hier 
sollen die. Zähne gefräst sein. Ein grosser Theil der Werke hat auch 
den Taschenuhren-Ankergang. Schiffsuhren. Die Kasten sind durch 
aus sehr einfach. Die eben erwähnten dreizölligen Pariser Werke 
kosten 8 fl. 15 kr. österr. Gestanzte Werke mit Schlag, Wecker und 
Kalender 6 fl. 45 kr. österr. Die Kasten sind kaum zu öffnen. Die elek 
trische Uhr von Authenrieth ist nicht im Gange und das Queck 
silberpendel nicht gefüllt. 
England. England hatte sich an der Uhrenausstellung nur 
schwach betheiligt, indem nur sieben Aussteller kamen und darunter 
nicht die berühmtesten Firmen Englands, wenngleich Kuliberg und 
Klaftenberger Namen von wohlbegründetem Rufe sind. Die Aus 
stellung umfasste grösstentheils Marine- und Taschenchronometer. Die 
Unruhen der ersteren waren zum Theile mit bekannten secundären 
Compensationen versehen; auch war in einem Falle eine neue solche 
versucht; Gangtabellen waren nicht beigegeben. Taschenchronometer 
werden überhaupt in Greenwich nicht zur Prüfung angenommen. Die 
ausgestellten Marinechronometer zeigten im Ganzen tadellose Arbeit. 
An Pendeluhren war eigentlich nur ein Stück, ein sogenanntes Chiming- 
work, in echt englischem Kasten ausgestellt, wie Referent schon früher 
von demselben Aussteller (Greenwood) gesehen. Roh werke, Werk 
zeuge und Uhrenbestandtheile fehlten gänzlich. Ebenso war die in 
England blühende Thurmuhrenfabrikation gar nicht vertreten. Für 
die Jury hatte sich kein Mitglied eingefunden. 
Frankreich. Von den 20 Ausstellern, darunter die Collectiv- 
ausstellnng von Besangon, welche Frankreich angemeldet hatte, waren 
ebenfalls manche nicht gekommen. Bekanntlich blüht in Paris die 
Herstellung der Pendeluhren mit kurzem Pendel in Bronze-, Alabaster- 
und Holzgehäusen, wozu die Rohwerke in Beaucourt, Monbeliard und 
St. Nicolas verfertigt werden. An letzterem Ort werden aber auch 
viele Werke ganz fertig gemacht und auch Marinechronometer gelie 
fert. Die gewöhnlich sogenannten Pariser Pendulen mit Figuren in 
vergoldeter Bronze waren übrigens hier so wenig als 1862 in England 
von den Uhrmachern ausgestellt, sondern es war der Laternenkasten 
in eleganter Ausstattung verwendet. Die Uhr ist bei den Bronze 
uhren immer nur ein untergeordneter und oft störender Bestandtheil. 
Unter den Ausstellern nahm das Haus Breguet einen, seines alten 
Ruhmes würdigen Platz ein , blieb aber ausser Berücksichtigung, da 
das Haupt des Geschäftes Mitglied der Jury war.
	        
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