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Punkten der Erde, wie sie die Eisenbahnen und Dampfschiffe ermög-
lichen, unterstützt die Mode auf das gewaltigste, indem sie sogleich jede
neue Erfindung bekannt macht, d. h. eben in die Mode bringt. Mode
gab es {reilieh zu allen Zeiten, aber man kann wohl ohne Uebertreibung
sagen: So modern wie heute war die Mode doch niemals, d. h. so kurz-
lebig, so wandelbar, so selbstmörderisch! (Sd1lu55 folgt.)
Richard Fallenböck T.
Die Kunstgewerbeschule hat durch den frühen Tod des Assistenten
Richard Fallenböck einen schmerzlichen Verlust erlitten. Der junge
Künstler, geboren zu Wien am 15. August 1859 als Sohn eines Arztes,
verrieth schon als Knabe ebensoviel Talent als Neigung für die Malerei,
und beide fanden die günstigste Förderung durch den kunstliebenden
Vater und die beiden älteren Brüder, von denen einer Maler, einer
Architekt geworden war. Seine weitere Ausbildung empfing er nach
Absolvirung des Realgymnasiums in der Leopoldstadt an der Aka-
demie der bildenden Künste (1876-1878), dann als Specialschüler des
Prof. Eisenmenger (1879-1881) und des Prof. Canon bis zu dessen
Tode (1883-1885), endlich als Schüler der Professoren J. Berger und
Karger an der Kunstgewerbeschule, ferner durch Studienreisen nach
Venedig und München. Schon bei den letzten Arbeiten Canon's hatte er
seinen Meister werkthätig unterstützen können, und in der Folge be-
währte sich immer mehr seine Begabung für decorative und namentlich
Blumenmalerei. Im Jahre 1888 wurde er, als eine Vertretung an der
Malerschule der Kunstgewerbeschule nothwendig geworden war, hierzu
unter Oberleitung des Prof. Karger mit herangezogen, und da der Erfolg
den gehegten Erwartungen entsprach, bewilligte ihm das h. k. k. Mini-
sterium für Cultus und Unterricht 1889 einen einjährigen Urlaub und
die Mittel, um in Paris insbesondere auf dem Gebiete der Blumenmalerei
in ihrer Anwendung für das Kunstgewerbe Studien zu machen. Seine
von dort eingesandten Arbeiten, die auch im Museum ausgestellt wurden,
befriedigten allseitig in so hohem Grade, dass das h. Ministerium bereit-
willig auf die von den namhaftesten Mitgliedern der österreichischen
Künstlercolonie in Paris angeregte Ausdehnung des Studienurlaubs auf
ein weiteres Jahr einging. Mitten aus dieser zu den schönsten Hoffnungen
für die Zukunft berechtigenden Thätigkeit ist er am 21. December v. J.
durch einen plötzlichen Tod herausgerissen worden. Wie in Wien hatte
er sich auch in Paris schon einen geachteten Namen in der Künstlerwelt
erworben, seine Collagen an der Kunstgewerbeschule werden ihm ein
warmes Andenken bewahren; das österreichische Kunstgewerbe aber hat
allen Grund, zu beklagen, dass diese Kraft hinweggeralft worden ist,
bevor sie in vollem Maße nutzbar gemacht werden konnte. _B.