den Grazer Industriellen, welche auf der Ausstellung erschienen sind, darf
ausser einigen Goldarbeitern, speciell Herr Josef Kelle r und Jul. Hayne,
noch der Hafnermeister Herr Franz Wudia mit Auszeichnung genannt
werden. Die zahlreichen glasirten Thonöfen, welche l-lerr Wudia ausge-
stellt hat, gehören in Glasur und Form zu den besten ihrer Art, denen
wir auf österreichischen Ausstellungen begegnet sind. Mit Vergnügen neh-
men wir wahr, dass mehrere Professoren der Staats-Gewerbeschule, als:
die Herren Director Ortw ein (speciell auf dem Gebiete der Goldschmiede-
kunst und der kirchlichen Kunst), Bildhauer Lachner, Professor Kühn
und Lepuschütz in die kunstgewerbliche Bewegung von Graz ein-
greifen. Auch steht die kirchliche Kunst in Graz mit der Schule in mehr-
facher und erfreulicher Berührung. Jene Gegenstände, welche das Museum
zur Ausstellung gesendet hat, haben dort eine würdige und zweckmässige
Aufstellung gefunden.
Aus Anlass der Ausstellung hat der Verein zur Förderung der Kunst-
industrie in Graz eine Denkschrift veröäentlicht, aus der wir mit Ver-
gnügen den gegenwärtigen Stand des Vereines entnehmen. Derselbe be-
steht aus 6x Gründern, 19 Ehrenmitgliedern und 99 unterstützenden Mit-
gliedern und verfügt über ein Vermögen von 4162 H. 24 kr., ungerechnet
den Mitbesitz des zur Erwerbung eines Vereinshauses gemeinschaftlich mit
dem steiermärkischen Gewerbevereine gesammelten Fondes, welcher sich
auf 12.055 H. beziffert; ferner den Werth der Sammlung, der Bibliothek etc.
Da sich der Verein nunmehr im eigenen Hause beündet, und mit der
Staats - Gewerbesohule im innigsten Contacte steht, so ist mit Sicherheit
zu erwarten, dass derselbe sich nach allen Seiten hin consolidiren und
ausbreiten werde. R. v. E.
Zwei kunstgewerhliche Zeitfragen.
V o r t r a g ,
gehalten im k. k. Oesterr. Museum am 3. November 1877 von R. v. Eitelberger.
Es sind zwei Gegenstände, welchen wir heute unsere Aufmerksam-
keit zuwenden wollen, und welche das Interesse des Museums direct und
indirect berühren: zuerst der Neubau und die innere Einrichtung
der Kunstgewerbeschule im Vergleich mit den neu gegrün-
deten Kunstgewerbeschulen Deutschlands, und dann die Frage
der technischen Heranbildung des Handwerkerstand es unter
Mitwirkung der Volksschule.
I.
Was die neuerbaute Kunstgewerbeschule betrilft, so brauche ich
wohl nicht viele Worte zu machen, da ja der Bau Ihnen Allen bekannt
ist. Das neue Gebäude steht mit dem Museum durch einen Gang in Ver-
bindung, welcher theilweise zur Aufstellung von Glasgemälden, theilweise