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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIII (1878 / 151)

die Fachzeichen- und Modellirschule und Lehrwerkstätte für Holz- 
bearbeitung in Tion e. 
So sehr wir uns freuen, den Fachschulen des Museums und den 
kunstgewerblichen Fachschulen auf der Pariser Ausstellung zu begegnen, 
so können wir doch nicht wünschen, dass, vom Standpunkte des Unter- 
richtes aus betrachtet, sich solche Ausstellungen oft wiederholen. Die for- 
cirten Arbeiten, wie sie für Weltausstellungen zumeist nöthig sind, unter- 
brechen in nachtheiliger Weise die Thätigkeit der Schulen und hemmen 
den Fortschritt derselben. Allerdings sind Ausstellungen für Schulen 
wünschenswerth; aber dieselben müssen in bestimmten Perioden abge- 
halten werden und dürfen nur Schülerarbeiten, welche seit der letzten 
Ausstellung angefertigt wurden, nach einem schulmännisch entworfenen 
Plane zur Anschauung bringen, um sich über den Fortschritt an den 
einzelnen Schulen zu orientiren. Solche Ausstellungen sind aber auf 
einer Weltausstellung ganz unmöglich. Es können daher die Schulen 
nur bruchstückweise zur Geltung kommen. Aber trotzdem dürfte es dem 
aufmerksamen Besucher der Weltausstellung nicht entgehen, dass einige 
der Schulen bereits einen directen Einfluss auf die Erzeugnisse der mo- 
dernen Industrie genommen haben. Es gibt ganze Gebiete der österrei- 
chischen Kunstindustrie, welche seit der Wirksamkeit der Kunstgewerbe- 
schule und des Museums einen ganz anderen Charakter angenommen 
haben. Wir werden noch Gelegenheit haben im Detail von den Ausstel- 
lungsobjecten der Kunstgewerbeschule, der kunstgewerblichen Fachschulen 
und der chemisch-technischen Versuchsanstalt in diesem Organ zu reden, 
und begnügen uns vorläufig nur mit diesen kurzen Andeutungen. 
R. v. E. 
Zur horaldischan Ausstellung. 
In vier Sälen des Museums wird gegenwärtig von dem Wiener Ver- 
eine wAdleru, dessen Präsident der Curator des Oesterr. Museums, Herr 
Graf Hugo Abensperg-Traun ist, eine heraldische Ausstellung vor- 
bereitet, welche nach Inhalt und Ausdehnung gleich grosses Interesse für 
sich in Anspruch nehmen dürfte. Zur Orientirung der Besucher hielt 
am 7. März der Curator des Museums, Graf Edmund Zichy, vor zahl- 
reichen Zuhörern einen sehr lehrreichen, weil streng sachlich gefassten 
Vortrag, dessen Inhalt wir in Nachfolgendem andeuten wollen '). 
Nach der Definition des Wappens im Allgemeinen theilte der 
Vortragende einige interessante Daten des Universitätsprofessors Herrn 
Dr. Karabacek über die orientalische Herkunft mehrerer historisch 
und für uns Iocal besonders wichtiger Wappen mit, welche wir in der 
') Der Vortrag erschien seither als nVorwort zur hernldischen Ausstellung- im 
Druck und ist zum Besten der Kunstgewerbeschule beim Portier des Museums käuflich.
	        
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