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mit Darstellungen aus der Legende vom verlorenen Sohn, deutsche Arbeit, 16.-17. Jahr-
hundert, Eigenthum des Fraulein Bitterlich in Wien; - Bettgestell, Schmiedeeisen,
vom Schlossenneister W. Schmidt in Wien; - Ornamente von alten Tempeln in Ma-
dras, Copien in Terracotta, Geschenk des Orientalischen Museums; - Pokal aus Berg-
stall von J. Schlussko in Wien; - Divan und Fauteuil von Baar in Wien; - ge-
hakelter Bettüherhan von Frl. Friederike Pistor in Wien; - Serpentinschale mit Ma-
lerei von Frau Wo lmuth in München; - Kredenz und Speisetisch vom Tischler-
meister Franz Baumgartner in Wien; - Spitzenarbeiten der Landbevolkemng in
Bobowa, Bezirk Gribow in Galizien; - Modell für Lebkuchen aus dem Jahre 1648,
Eigenthum des Museums; - Antinous, Figur in Wachs, modellirt nach dem Originale
in Bronze im Museo Nazionale in Neapel; - Buchdruckerzeichen vom 15.-17. Jahrhundert,
deutsche, niederländische, italienische und französische Randeinfassungen, Cartouchen des
16. und 17. Jahrhunderts.
(Hem-Hüeh-ephrßxleüeohe Aumtellnng daalneeuma.) Die grosse Ausstellung,
welche der Verein nAdler- im Museum veranstaltete, hat bereits einen Erfolg zu ver-
zeichnen. Sie gab namlich indirect den Anstoss dazu, dass die Direction du Museums
beschloss, künftig im Museum eine permanente Ausstellung von Siegeln, Abdrücken von
Gemmen, Cameen, Originalmedaillen, Wappen etc. zu veranstalten und wurde zu diesem
Zwecke ein Zimmer im ersten Stockwerke eingerichtet. Der Anfang wurde gemacht mit
einer erlesenen Zusammenstellung von Stadtesiegeln aus der reichen Savtfschen Samm-
lung, welche bekanntlich fast vollständig in den Besitz des Museums gekommen ist. Ferner
sind ausgestellt eine Reihe von Medaillen auf fürstliche Personen und historische Ereig-
nisse unseres Jahrhunderts und Abgüsse von Portraitmedaillen des Renaissancezeitalters;
endlich mehrere Wappen und Stamtnbücher des 16. Jahrhunderts und einige moderne
Publicationen dieses Faches.
(Wiener Franeu-Erwerbverein.) Mit dem Monate Juli schliessen die Nahstuben
und die Maschinstrickereischule des Vereines ihr Schuljahr ab, um nach Ablauf von Mo-
natsfrlst. nämlich mit 1. September, den Unterricht wieder aufzunehmen. ln den Nah-
stuben wurden im letzten Schuljahre 188 Schülerinnen im Handnahen, 151 im Maschin-
nahen, gz Schülerinnen im Waschezuschneiden unterrichtet. In die Maschinstrickerei-
schule wurden 12 Schülerinnen aufgenommen, von welchen diejenigen, die auf Beschäf-
tigung seitens des Vereines reliectirten, dieselbe theils schon wahrend des Unterrichtes,
theils nach Vollendung desselben in dem Schul- und Arbeitslocale des Vereines gegen
gute Entlohnung fanden.
Die Prager Eandele- und Gewerbekammer hat den Herren Hofrath R. von
Eitelberger und Ludwi lfobmeyr je ein Exemplar des von dem kaiserlichen Rathe
Dr. Schebek verfassten erltes: vQuellensammlung zur Geschichte von Bohmens Glas-
industrie und Glashandeln in künstlerisch unter der Mitwirkung der Fachschule für Gold-
schmiedekunst von einem ihrer ehemaligen Schüler ausgeführten Einbande überreicht,
und zwar Herrn Hofrath v. Eitelberger mit der förmlich ausgefertigten Widmung der
Kammer: nln dankbarer Anerkennung seiner grossen Verdienste um die Hebung der
Kunstindustrie in Oesterreich-t, Herrn Lobmeyr mit der Widmung: uln dankbarer Aner-
kennung seiner grossen Verdienste um die künstlerische Veredlung des böhmischen Glasesu.
- ln ihrer allgemeinen Sitzung vom 5. Juni d. J. hat die Prager Hendels- und
Gewerbekammer den Beschluss gefasst, kunstgewerbliche Musterobjecte, die s. Z. der von
der Kammer im Künstlerhause anzulegenden kunstgewerblichen Sammlung einverleibt
werden, auf der Ausstellung anzukaufen und zugleich einige Fachlehrer und Gewerbe-
treibende zum Studium derselben mit der Verpiiichtung zu entsenden, nach der Rück-
kunft über ihre Wahrnehmungen Vortrage zu halten. Die Kammer hat selbst einen
Betrag von tooo d. aus eigenen Mitteln diesem Zwecke zugewendet und vnn der lt. k.
Centralcommission h: die Pariser Weltausstellung in Wien einen weiteren Betrag von
2000 B. jedoch unter der Bedingung hiefür zugesichert erhalten, wenn die noch abgen-
gigen Mittel durch eine Subscription unter den Handel- und Gewerbetreibenden des
Kammerbezirkes aufgebracht werden.
Die Berliner Gewerbeausstellung für 1879 ist seit Kurzem in eine neue, wich-
tige Phase getreten. Wie wir vernehmen, ist nämlich dem Centralcomite seitens des
Handelsministcriums in dankenswerther Weise der grosse fiskalische Platz an dem Lehrter
Bahnhofe, gegenüber der Ulmen-Kaserne, kostenfrei für die Zeit der Ausstellung und
der vorher zum Aufbau des Ausstellungsgebüudes benothigten Zeit zur Verfügung ge-
stellt worden.
(Faoheranestollung in London.) In der City ward am 2. Juli durch den Lord-
Mayor eine Ausstellung von Fachern eröffnet, die grbsste der bis jetzt in England abge-
haltenen. in der Leihausstellung des South Kensington-Museum von 1870 waren nimlich
nur S03, auf der Ausstellung von 1871 nur 69 Fächer vorhanden, während auf der ge-