sind mit dem Abschlüsse der Thätigkeit der Aufbringungscomites für den
historischen und modernen Theil der Ausstellung insofern als vollendet
zu betrachten, als nunmehr die beiden jüngst gewählten Commissionen
für die Aufnahme der einlangenden Kunstwerke und für die Aufstellung
derselben ihre Functionen zu beginnen haben. Weiters ist mitzutheilen,
dass seit l. Jänner d. J. ein ständiges Ausstellungsbureau errichtet ward,
welches die gesammte vielgliederige Manipulation zu leiten und zu vollführen
hat, und während das neue Haus der Akademie in allen seinen inneren
Einrichtungen zur letzten Vollendung gebracht wird, vollziehen sich in
folgerichtiger Anordnung alle nothwendigen Arrangements zu der Anfangs
April in feierlicher Weise zu eröffnenden Kunstausstellung. Dieselbe wird
in fünf Hauptgruppen zerfallen, deren Aufstellung in drei Etagen erfolgt.
Im sogenannten Erdgeschosse, in dem künftigen Museum für Plastik, wird
der Architektur, -Bildnerei, den Handzeichnungen, Cartons, Aquarellen
u. s. w. Raum gegeben. Im Mezzanin, das ist in dem nachherigen Bi-
bliotheksraume, gelangt die gesammte graphische Kunst zur Aufstellung,
während im ersten Stocke, in den in Zukunft der akademischen Gemälde-
galerie gewidmeten Räumen, wie auch eventuell in den in demselben
Stockwerke noch nicht bezogenen Ateliers die Gemälde älterer und neuer'
Zeit zur Aufstellung gelangen werden. Die Besucher der Ausstellung
werden sonach bei Besichtigung derselben zugleich den Neubau der Aka-
demie in allen seinen Details kennen lernen. Die Anmeldungen zu dieser
in ihrer Art ersten Schaustellung der Kunst, wie dieselbe in Oesterreich
seit der Gründung der Akademie durch Leopold I. bis auf den heutigen
Tag geübt ward, sind bisher so zahlreich eingelaufen, dass sich das Aus-
stellungsbureau, nachdem es nach den hiebei erfolgten Massen seine Be-
rechnungen angestellt hatte, veranlasst sah, in mancherlei Fällen Redu-
cirungen vorzunehmen. .. '
Ein schwieriges Capitel bildete jedenfalls die Aufbringung der Werke
jener noch in den Ausstellungsrahmen gehörenden Künstler der Barock-
zeit, deren namentlich grossartiges technisches Wesen sich vorwiegend in
den von ihnen ausgeführten Fresken und monumentalen Bildwerken docu-
rnentirt, wodurch eine in den Ausstellungsrahmen zu bringende Darstellung
dieser Kunstära allerdings sehr erschwert wurde. Zur Vorführung dieser
Meister musste daher vornehmlich daran gedacht werden, Handzeich-
nungen, Skizzen, Entwürfe und Modelle herbeizuschaffen, welche ihren
bekannten Monumentalarbeiten zu Grunde lagen, da die meisten ihrer Ar-
beiten entweder al fresco an den Wänden von Klöstern, Kirchen und
Bibliotheken ausgeführt oder in grossen Monumentalgemälden in Altären
eingefügt erscheinen, während wir deren plastische Werke an Gebäuden,
Brunnen und dergl. suchen müssen. Nicht geringere Schwierigkeiten bot
die Aufbringung von Plänen der Bauwerke jener Zeit und fand sich wohl
kein besserer Ausweg für die Herstellung des übersichtlichen Zusammen-
hanges dieser österreichischen Kunslpcriode, als durch graphische Auf-