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(Photographische Gesellschaft in Wien.) Fcn- das Gesellschaftsjahr 1877 wur-
den folgende Preise ausgeschrieben: Voigtlander-Medaillen: l. Goldene Medaille
von 140 Ducaten. Für die Erhöhung der Empfindlichkeit nasser Platten. ll. Goldene Me-
daille von x40 Ducaten. Für ein durch Sicherheit und Empündlichkeit hervorragendes
Trockenverfahren. lll. Goldene Medaille von 40 Ducaten. Für die eingehende Untersuchung
des Asphaltes. IV. Silberne Medaille. Für eine Sammlung von Naturstudien. V. Silberne
Medaille. Für eine Sammlung von Momentaufnahmen. VI. Silberne Medaille. Für eine
Sammlung von Projectionsbildern für den Unterricht in Naturwissenschaften, Kunst und
Technik. Vll. Medaillen in Gold im Werthe von 40-100 Ducaten, in Silber und Bronze.
Für wissenschaftliche Abhandlungen, Erfindungen und Verbesserungen, welche in den
Versammlungen oder im Vereinsorgane zuerst mitgetheilt werden, sowie für besonders
verdienstliche Leistungen auf dem Gebiete der photographischen Praxis. - Gesell-
schafts-Medaillen: l. Goldene Medaille von 140 Ducaten. Für die Herstellung von
Hoch- und Tiefdruckplatten in Halbtonmanier mittelst Photographie. ll. Goldene Medaille
von x40 Ducaten. Für eine kritische Studie über die Reactionen der Chromsäure und ihrer
Salze auf Albuminate, Albuminoide, Kohlenhydrate und Harze, mit besonderer Rücksicht
auf die verschiedenen heliographischen Processe. lll. Silberne Medaille. Für Genrebilder.
lV. Silberne Medaille. Für in Oesterreich-Ungarn hergestellte Pigmentdrucke. V. Sil-
berne Medaille. Für eine Sammlung von Aufnahmen alter Baudenkmale. Vl. Silberne
Medaille. Für eine Sammlung ethnographischer Studien. VII. Silberne Medaille. Für eine
Sammlung anthropologischer Studien. - Die detaillirten Programme werden auf Verlangen
von dem Vorstande: Regierungsrath Dr. E. Hornig (Wien, lll., Hauptstrasse g) franco
zugemittelt.
(Aus Baiern.) Das Interesse für das Wiederaufblühen der Kunstindustrie, welches
die Münchner Kunstgewerbeausstellung vom vergangenen Jahr in die weitesten Kreise ge-
tragen hat, beginnt allerorten sich zu aussern. ln Augsburg ist die schon langere Zeit
hindurch kundgegebene Absicht der Errichtung eines eigenen Gewerbemuseums jüngst im
Anschluss an die Vorträge des Herrn Dr. Seelhorst der Verwirklichung naher gerückt.
Ferner veranstaltet das baierische Gewerbemuseum in Nürnberg in der Zeit vom
z. September bis 7. October 1877 eine Ausstellung von alteren und neueren deutschen
kunstgewerblichen Arbeiten aus dem Gebiete der Buch- und Kunstdrucker; Zweck der
Ausstellung ist die Entwickelung dieses Zweiges der Kunstindustrie mit seinen Neben-
arbeiten in Deutschland vom XVX. Jahrhundert bis zur Gegenwart zu zeigen, die Kennt-
niss der zu Gebote stehenden Vervielfältigungsarten zu verbreiten und zu einer umfassen-
den Benutzung jener Hilfsmittel anzuregen, welche die neue Wissenschaft hiefür bietet.
ln Folge dessen werden nicht nur alle Erzeugnisse, welche hier einschlagen, von den
Buchdrucken bis zur Photographie, sondern auch die zur Herstellung der betreffenden
Erzeugnisse angewendeten Werkzeuge etc. in der Ausstellung inbegriffen. Endlich beab-
sichtigt, wie dem Nürnb. Corr. geschrieben wird, der Gewerbeverein zu Bamberg im
Laufe dieses Sommers eine funfundzwanzigste locale Industrieausstellung abzuhalten , an
welcher sich das baierische Gewerbemuseum betheiligen zu wollen zugesagt hat. - Der
Director der Kunstgewerbeschule in München, Herr Emil Lange, hat ein Promemoria
verfasst, welches sich eingehend über die Grundsatze ausspricht, nach welchen die Orga-
nisation kunstgewerblicher Fachschulen vor sich gehen soll.
(Preisausschreiben) Concurrenz-Arbeiten für Entwürfe von einem Schützen-
becher (ausgeschrieben von der Schützengesellschaft der Stadt Zürich) sind 19 eingegan-
gen. Das Preisgericht hat in seiner Sitzung vom 28. Februar wie folgt entschieden:
LPrämie: Hr. H. von der Cammer in Bremen; z. Prämie: Hr. Carl Bossard und Jos.
Balmer in Luzern; 3. Prämie: Hr. Georg Graef, k. Zeichenlehrer in Rothenburg, Baiern;
t. Ehrenmeldung: Hr. A. Toepfer und Georg Bergfeld in Bremen.
(Alte Topferwaaren.) Aus Siegburg in der preuss. Rheinprovinz wird unter
dem 8. Decbr. vor. J. geschrieben: ln der Aulgasse, die seitwärts dem Seehof zuführt,
liegt der sogenannte Scherbenberg, der jetzt zum Theil mit Gartenanlagen versehen wird.
Beim Umgraben fand man die schönsten und merkwürdigsten Erzeugnisse der früheren
Topferkunst. Der gestern aufgedeckte Backofen (bereits der 13.) enthielt Tüpfe, auf denen
die ganze biblische Geschichte, Zeichnungen, Jahreszahlen, römische Siegesgöttinnen,
Kaiser Konstantin, Wappen von Jülich, Cleve und Berg, alles in den schönsten Farben
und Glasuren, abgebildet sind. Alles ist in feinstem Thon hergestellt. Auch viele Formen,
welche damals in der Topferkunst gebraucht wurden, fanden sich vor.
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