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eine unangenehme Sistirung ein, einerseits in Folge der Einführung eines
Zolls auf Glasmalereien in der Höhe von 40 96 des Werthes, während
früher die Unionsregierung Werke des Kirchenschrnucks auf besonderes
Ersuchen der Besteller meist zollfrei einführen liess, anderseits weil durch
den schlechten Geschäftsgang und die Verdienstlosigkeit des Gewerbe-
und Mittelstandes, welcher diese wie die meisten anderen kirchlichen
Bauten der Unionsstaaten mit grossartigen Spenden aufführt und aus-
stattet, die vorher reichlichen Beisteuern naturgeinäss spärlicher und ge-
ringer wurden. Unter solchen Verhältnissen gibt das amerikanische Ar-
beitsfeld nicht mehr jenen Hoffnungen Raum, die noch vor zwei Jahren
mit vollem Grunde daran geknüpft wurden. Es ist denn auch aus 1876
nur ein Auftrag aus La Crosse zu verzeichnen.
Gleichwohl beschickte die Anstalt die Weltausstellung zu Phila-
delphia mit drei Fenstern des Sitzungssales des Tiroler Landtages und
einer Collection farbiger Kathedral- und Antikgläser, welche als Rück-
wand die Lobmeyfsche Glasausstellung abschlossen, und erhielt für diese
ihre Leistungen die Medaille. Ob und welche Erfolge daraus resultiren,
steht erst abzuwarten; unter allen Umständen dürften die hohen Prohibi-
tivzölle schwer zu überwindende Schranken bilden.
Noch ungünstiger gestalteten sich begreiflicher Weise die Absatz-
verhältnisse nach dem Orient, wohin denn auch im verflossenen Jahre
nicht ein Geschäft gemacht wurde.
Die näheren und nächsten Arbeitsfelder, Deutschland und Oester-
reich, erwiesen sich dagegen desto ergiebiger. Nicht nur dass die Bocholter
Pfarrkirche wieder fünf f-igurale Fenster mit Darstellungen aus dem Leben
Christi erhielt und Goch die drei bildlichen Glasgemälde für das Josephi-
Chörchen, so erfolgten ansehnliche Bestellungen für Haldern bei Mehrhoog,
XVescke, Borken, für Gross St. Martin in Cöln. Die meisten dieser Fenster
werden nach Compositionen des Prof, Klein ausgeführt.
Von grösseren Aufträgen nach Oesterreich sind zu nennen; Die
Kunstverglasung der romanisch-byzantinischen Kirche zu Levico r_ni_t zg
Fenstern, Barbian mit 15 Fenstern, Leonfelden bei Linz 22 Fenster,
St. Peter in Prag 23 Fenster, Pfarrkirche von Graz lO Fenster, Seminar!
kirche daselbst 5 Fenster; 13 Fenster für die Klosterkirche in Friedland,
gestiftet vom Fürsterzbischof zu Olmütz; 4. grosse Fenster nach Leutschau,
gestiftet vom Zipser Bischof Czaska; 3 f-igurale nach Var Palota; die 7
decorativen für Riegersburg; für die Votivkirche die 7 Hochchorfenster
mit Darstellungen aus dem Leben Petri nach Compositionen von Prof,
Führich, Cartons von E. v. Wörndle und Jobst. .
Als Fortsetzung des in den letztvergangenen Jahren Begonnenen
sind zu nennen die 8 Kuppelfenster der Universitätskirche in Innsbruck;
3 Figurale für Wilten; 4 Apostelfenster mit 6 decorativen Lünetten für
Kaltern; der würdige Schluss der Restaurationsarbeiten für die durch ihre
Schätze alter Glasmalerei weltberühmte Stiftskirche Heiligenkreuz bei