MAK

Full text: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XII (1877 / 141)

mentaler Bauten anschaulich gemacht werden. Dieser ornamentale, mit dem 
Mosaikbilde geschmückte Brunnen wird nach dem Entwurfe des Architekten 
Heinr. v. Ferstel ausgeführt werden. Zur Bestreitung der Kosten der 
Durchführung dieses Projectes leistet die Gemeinde Wien einen Beitrag 
von 2000 H. Se. Majestät der Kaiser haben nunmehr huldvoll den zur 
Deckung der weiter erforderlichen Kosten noch erübrigenden Betrag von 
2500 H. aus dem Stadterweiterungsfonds, der namentlich bereits auch für 
die Statuen auf der Elisabeth-Brücke, für das Schiller- und das Beethoven- 
Denkmal Beiträge gewidmet hat, zu bewilligen und damit der Stadt Wien 
und insbesondere der Ringstrasse eine neue Zierde seltener Art zuzu- 
wenden geruht. 
(T836 für Hofhitel.) Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit 
Allerhöchster Entschliessung vom rg. Mai d. J. die Einführung einer T axe 
für die Verleihung des k. k. Hoftitels allergnädigst zu genehmigen 
geruht. Die Taxe beträgt zweihundertfünfzig Gulden, gleichviel ob die 
Verleihung an einen Einzelnen oder an mehrere Theilhaber einer Gesell- 
schaftstirma erfolgt. Für die Verleihung an einen neu eintretenden Gesell- 
schafter, auf welchen der l-Ioftitel ausgedehnt werden will, ist der halbe 
Tnxbetrag zu entrichten. Die Uebertragung des I-Ioftitels an einen Geschäfts- 
nachfolger ist einer neuen Verleihung gleichzuachten und unterliegt der 
ganzen Taxe. 
Von Seiten der Bewerber aus den im Reichsrathe vertretenen König- 
reichen und Ländern oder aus dem Auslande sind, sobald ihnen die Ge- 
neigtheit, ihrem Gesuche um Verleihung des I-Ioftitels überhaupt zu will- 
fahren, intimirt sein wird, die Taxbeträge bei der Direction des k. k. Oesterr. 
Museums für Kunst und Industrie in Wien, von Seiten der Bewerber aus 
den zur ungarischen Krone gehörigen Ländern bei der Präsidialkanzlei des 
kön. ungarischen Handelsministeriums in Budapest einzuzahlen. Die ein- 
gehenden Taxen sind der Förderung der Industrie und des Kunstge- 
werbes gewidmet und werden zu Bestellungen an Schüler der Kunst- 
gewerbeschule in Wien, an Industrielle und Gewerbetreibende, zu Reise- 
stipendien und dergleichen, beziehungsweise zum Besten des ungarischen 
Gewerbemuseums in Budapest verwendet werden. (W. Z.) 
(Alte Stickereien.) Im Saale IV. des Oesterr. Museums ist eine 
vor kurzer Zeit angekaufte Sammlung von Stickereien zur Ausstellung ge- 
kommen. Dieselben sind französischen Ursprungs und zwar aus der Zeit 
des Regime's Ludwig XV. und Ludwig XVI. Als Unterlage dient Tuch, 
Seide und Gaze. Der vornehme Geschmack des französischen Rococo be- 
kundet sich ehensosehr in der Farbenwahl und Farbenzusammenstellung, 
wie in der delicaten Schönheit der Zeichnung (meist Blumen). Die Technik 
(Kreuzstich und Plattstich) ist elegant und solid zugleich. Es ist wün- 
schenswerth, dass unsere Stickerei-Schulen von dieser Sammlung recht 
angelegentlich Notiz nehmen. 
(Weltausstellung in Paris.) Es ist mehrfach der Wunsch aus- 
gesprochen worden, dass den österreichischen Kunstindustriellen Gelegenheit 
geboten werden möge, ihre für die Pariser Ausstellung bestimmten Arbeiten, 
falls sie rechtzeitig fertig werden, schon vorher dem hiesigen Publicum zur 
Besichtigung zugänglich zu machen. Das Oesterr.Museum hat diesenWunsch 
in Berücksichtigung gezogen und, begünstigt durch den Umstand, dass 
durch Uebersiedlung der Kunstgewerbeschule in das neue Gebäude ihm 
im nächsten Winter mehr Räume zur Verfügung stehen werden, hat es 
beschlossen, demselben zu entsprechen. Demnach wird das bisherige Pro-
	        
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