.mäßige Erzeugung vorange-
dasselbe Muster für Bücher
verschiedenster Art und Größe
angewendet ist, sucht die neue
Buchbinderei durch Beziehun-
gen auf den Inhalt des Buches
und durch eigenartige Formen-
schöpfung Individuelles zu
schaffen, das Äußere dem In-
neren entsprechend zu gestal-
ten. Darin war die fabriks-
gangen, indem sie bei bro-
schierten Büchern durch illu-
strierte Umschläge, bei Leinen-
und Lederbänden der soge-
nannten Prachtausgaben durch
Plattendruck in vergoldetem
und farbigem Relief den Inhalt
mehr oder minder deutlich,
mehr oder minder geistreich
zum Ausdruck brachte. Auch
bei Einzelbänden ist diese Art
der Illustration jetzt häuiig zu
finden, obwohl die Handarbeit
dabei mit beschränkteren Mit-
teln vorgehen muß als die
Maschine.
WasimPlattendruckleicht
möglich ist, bereitet dem auf
einen bestimmten Vorrat angewiesenen Druck mit Einzelstempeln mitunter
große Schwierigkeiten, beispielsweise die Darstellung von menschlichen
Figuren, von Geräten und Landschaften. Der Stempeldruck wird immer mehr
auf das Ornamentale beschränkt bleiben und auch Figuren und Landschaften
ornamental stilisieren müssen. Dagegen haben künstlerische Techniken, wie
das Aquarell, die Brandmalerei, Ätzung, der Lederschnitt auch hier freiere
Hand. Eine Ausstellung moderner Buchbinderarbeiten, welche das Frank-
furter Kunstgewerbemuseum vor kurzem veranstaltet hatte, enthielt voll-
kommene kleine Gemälde auf weißem Pergament; auf einem weißen Kalb-
lederband von Axel Lundquist in Offenbach war eine Salonszene ganz
im Stil einer Buchillustration in schwarzer Beize ausgeführt, einem gedruck-
ten Umschlag täuschend ähnlich. Auch ornamentale Malereien kamen vor,
wie der schöne weiße Pergamentband des Kaufhauses Oberpollinger in
München zu Michelangelos „Sonettenß den Cissarz auf dem Vorderdeckel und
dem Rücken mit goldenen Ranken und einfachem Stabwerk in feiner und
Wandbrunnen im Palais Kinsky auf der Freiung
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