Aber in letzterem
Falle, wo es sich um
den Schmuck der
„I-Ieures du Moyen-
Age" handelte, wäre
Gotik passender als
der Stil der Eves'
gewesen.
In Paris behan-
delt H. Blanchetiere-
Bretault das farbige
Ledermosaik in ei-
nem Buchdeckel mit
reichern geometri-
schenBandwerkund
stilisierten Blumen-
rankentechnischvir-
tuos, aber mit einem
Anstrich von Bizar-
rerie.Blumenmuster,
sowohl stilisierte wie
naturalistische, sind
dort im allgemeinen
jetzt in der Buch-
bindekunst ebenso
Mode wie bei uns
dasLinienbandwerk.
Man legt sie entwe-
der in breiten farbigen Flächen auf oder verbindet sie in zierlichem Maßstab
mit Stempeldruck und Handvergoldung. Eines der schönsten Stücke dieser
Art ist der Band von Rene Kieffer mit leuchtendem Türkenbund und der
kleine blaue Maroquinband derselben Werkstatt, dessen Mitte ein Kreis mit
eigentümlichen kleinen Silberbläschen einnimmt, die sich an einzelnen Stellen
zusammenballen. Silber tritt oft neben und an die Stelle von Gold, wie bei
den zierlichen dunkelblauen Blütenmustern, welche den kleinen Oktavband
von braunem Maroquin zu Maizeroys „L'Adoree" umranden.
Eine der interessantesten figürlichen Mosaikarbeiten war aus Öster-
reich zur Frankfurter Ausstellung geliefert worden. Es war ein Band des
Prager Meisters J. Spott, ein Regensburger Missale in braunem Juchten-
leder, worauf der segnende Heiland in der Mandorla, umgeben von reichem,
romanischem Ornament, dargestellt war. Die Umrisse und inneren Linien
des farbigen Mosaiks waren in Gold aufgepreßt und hiebei wie für den
großen Rykerschen Band einfache Linien und Bogenstempel verwendet.
Die Wirkung war auch hier die eines etwas primitiven, aber stilistisch
Brunnen im Hofe Waisenhausgasse 8 (beim Bäckenhäusl)