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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 8 und 9)

Aber in letzterem 
Falle, wo es sich um 
den Schmuck der 
„I-Ieures du Moyen- 
Age" handelte, wäre 
Gotik passender als 
der Stil der Eves' 
gewesen. 
In Paris behan- 
delt H. Blanchetiere- 
Bretault das farbige 
Ledermosaik in ei- 
nem Buchdeckel mit 
reichern geometri- 
schenBandwerkund 
stilisierten Blumen- 
rankentechnischvir- 
tuos, aber mit einem 
Anstrich von Bizar- 
rerie.Blumenmuster, 
sowohl stilisierte wie 
naturalistische, sind 
dort im allgemeinen 
jetzt in der Buch- 
bindekunst ebenso 
Mode wie bei uns 
dasLinienbandwerk. 
Man legt sie entwe- 
der in breiten farbigen Flächen auf oder verbindet sie in zierlichem Maßstab 
mit Stempeldruck und Handvergoldung. Eines der schönsten Stücke dieser 
Art ist der Band von Rene Kieffer mit leuchtendem Türkenbund und der 
kleine blaue Maroquinband derselben Werkstatt, dessen Mitte ein Kreis mit 
eigentümlichen kleinen Silberbläschen einnimmt, die sich an einzelnen Stellen 
zusammenballen. Silber tritt oft neben und an die Stelle von Gold, wie bei 
den zierlichen dunkelblauen Blütenmustern, welche den kleinen Oktavband 
von braunem Maroquin zu Maizeroys „L'Adoree" umranden. 
Eine der interessantesten figürlichen Mosaikarbeiten war aus Öster- 
reich zur Frankfurter Ausstellung geliefert worden. Es war ein Band des 
Prager Meisters J. Spott, ein Regensburger Missale in braunem Juchten- 
leder, worauf der segnende Heiland in der Mandorla, umgeben von reichem, 
romanischem Ornament, dargestellt war. Die Umrisse und inneren Linien 
des farbigen Mosaiks waren in Gold aufgepreßt und hiebei wie für den 
großen Rykerschen Band einfache Linien und Bogenstempel verwendet. 
Die Wirkung war auch hier die eines etwas primitiven, aber stilistisch 
Brunnen im Hofe Waisenhausgasse 8 (beim Bäckenhäusl)
	        
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