ist ein phantastisches Algenmuster,
aus welchem ein Fleck mit einem
kleinen Seestück in bemaltem Flach-
relief ausgespart ist, zu Victor Hugos
„Souvenirs d'un rnatelot", malerisch
weich die Szene aus Flauberts „Coeur
simple" auf dem dazu gehörigen
Bande aus dunkelgrünem Maroquin.
Durchaus künstlerisch behandelt
auch Des Essars in Toulouse den
Lederschnitt, indem er seinem goti-
sierenden Band ein vornehm alter-
tümliches Gepräge gibt. Er treibt das
Relief gleichfalls auf eine Auflage,
nimmt aber auch für den Überzug
braunes, nur in der Nuance verschie-
denes Rindsleder. In den gotischen
Formen ist moderner Geist trotz des
feudalen, von Windhunden gehalte-
nen Wappens, das nicht in der Mitte,
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Model zu einem Mittelstück der Kachelfolge mit den
fünf Sinnen. Auch auf dem Salzburger Krug des Öster-
reichischen Museums verwendet. Salzburg, um xöoo.
Früher Sammlung Walcher
sondern nach der oberen rechten Ecke zu angebracht ist und ebenso wie die
einfach durchbrochenen Eckbeschläge aus matt oxydiertem Silber besteht.
St. Andre de Lignereux setzt sich in genialer Rücksichtslosigkeit über
alle Handwerkstraditionen hinweg und greift immer zu dem Mittel, das gerade
am leichtesten die beabsichtigte Wirkung verbürgt. S0 treibt er einen weit
verästelten Baum in hellen Bronzetönen aus dunkel gebräuntem Grund her-
Bunte Kachel aus der Werkstätte des Hafners Paul Zilpolz in Linz.
Zirka x58o. Starhernbergsches Schloß zu Elferding
aus und bildet das Laub
durch die üblichen kleinen
Kreispunzen, etwa von dem
Durchschnitte eines Uhr-
schlüssels, die er bald zu
dichten Massen zusammen-
ballt, bald nur halb ausge-
drückt sich verlaufen läßt.
Ebenso raffiniert ist ein
Rindslederrelief mit ge-
kreuztenThyrsusstäbenund
Laubwerk sowie andere
goldig angehauchte Bände
mit Fruchtzweigen behan-
delt, bei welchen der Grund
mit flotten, unregelmäßig
verstreuten Mustern pun-
ziert ist. Eine ähnliche Frei-