MAK

Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 8 und 9)

 
Brunnen auf dem Neuen Markte von G. R. Donner, 173g 
Wenn wir hören, daß Wien noch I868 in 9429 Häusern 10.000 Schöpf- 
brunnen besaß, von denenjedoch nur ein Drittel trinkbares Wasser enthielt, 
daß nebenbei nur wenige öffentlich benützbare Wasserleitungen vorhanden 
waren, so fällt der Aufwand noch mehr ins Gewicht, der in den barocken Park- 
anlagen getrieben wurde. In entsprechendem Verhältnis steht auch der künst- 
lerische Aufwand, zu dem dasWasserVeranlassung geben konnte. Die mannig- 
faltigen Aufgaben, welche eine Anlage, wie der Schönbrunner Park bot, sind 
an Umfang und Vielseitigkeit den städtischen Gelegenheiten weit überlegen. 
Schon der große Vorplatz des Schloßes zeigt in Beziehung zu der 
Mittelachse des architektonischen Aufbaues regelmäßig verteilte Bassins mit 
niedrigen Figurengruppen, aus deren Mitte heraus hohe Wasserstrahlen 
ihre dekorative Parabel beschreiben. 
Das mächtige, blumengeschmückte Parterre auf der Parkseite hat als 
Abschluß eine Terassenwand, die über geliedertem Unterbau einen felsigen 
Aufbau mit reichem Figurenschmuck trägt. Hier bildet Neptun mit seinem 
berittenen Gefolge eine lebhaft bewegte Gruppe, die den glitzernden Strahl 
und den breiten Fall in kunstvollem Spiel der mannigfaltigsten Formen zur 
heitersten Wirkung bringt. Das breite vorgelagerte Becken sammelt die 
Wassermassen und spiegelt den Himmel und die grünen Hänge.
	        
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