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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 8 und 9)

 
 
Ausstellung der Wiener Kunstgewerbeschule. Tierstudie von Nora Exner (Metzner-Schule) 
natürlich auch Öfen. Dagegen hat der große Hafnerkrug mit dem romanti- 
schen Stammbaum aus der Sammlung Lippmann-Lissingen, der jetzt in New- 
York ist, nichts mit Oberösterreich zu tun; er ist schlesische Arbeit, wie 
auch Walcher unter Berufung auf mich mitteilt. Im vierten Band des jahr- 
buches des Schlesischen Museums bespreche ich den Krug und die mit ihm 
verwandten Stücke im joanneum, im Österreichischen Museum, bei Herrn 
von Lanna und im Troppauer Museum. Allerdings hat wieder die rätselhafte 
Darmstädter Gurde von 1563 („Blasius ordinavit") absolut nichts mit dieser 
neuen schlesischen Gruppe zu tun. Darin irrt Walcher. Sie ist süddeutschen 
Ursprungs. 
In Gmunden sind, wie wir wissen, im XVII., XVIII. und XIX. Jahr- 
hundert zahlreiche Fayencen erzeugt worden. Sitte hat darüber geschrieben. 
Bezeichnet sind diese Fayencen 
selten; merkwürdigerweise aber 
Endet man auf manchen von 
ihnen am Ende des XVIII. und 
Beginn des XIX. Jahrhunderts das 
alte Gmundener Stadtsiegel in 
dem Boden des Gefäßes einge- 
drückt. Der Rückschluß auf eine 
alteingesessene keramische Indu- 
strie ist daher berechtigt und die 
Urkunden bestätigen diese An- 
nahme. Eine Reihe von bunt gla- 
sierten Hafnerarbeiten schreibt 
Walcher, allerdings ohne näher 
begründen zu können, Gmun- 
dener Werkstätten zu, so einen 
hier abgebildeten Maßkrug der 
früheren Sammlung Lippmann- 
Ausstellung der WienerKunstgcwerbeschule. Studlejn Sand- _ _ _ _ 
stein gerneißelt von w. Bormann (Brenner-Schule) Llssmgen (die beiden anderen 
65'
	        
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