Ausstellung der Wiener Kunstgewerbeschule. Tierstudie von Nora Exner (Metzner-Schule)
natürlich auch Öfen. Dagegen hat der große Hafnerkrug mit dem romanti-
schen Stammbaum aus der Sammlung Lippmann-Lissingen, der jetzt in New-
York ist, nichts mit Oberösterreich zu tun; er ist schlesische Arbeit, wie
auch Walcher unter Berufung auf mich mitteilt. Im vierten Band des jahr-
buches des Schlesischen Museums bespreche ich den Krug und die mit ihm
verwandten Stücke im joanneum, im Österreichischen Museum, bei Herrn
von Lanna und im Troppauer Museum. Allerdings hat wieder die rätselhafte
Darmstädter Gurde von 1563 („Blasius ordinavit") absolut nichts mit dieser
neuen schlesischen Gruppe zu tun. Darin irrt Walcher. Sie ist süddeutschen
Ursprungs.
In Gmunden sind, wie wir wissen, im XVII., XVIII. und XIX. Jahr-
hundert zahlreiche Fayencen erzeugt worden. Sitte hat darüber geschrieben.
Bezeichnet sind diese Fayencen
selten; merkwürdigerweise aber
Endet man auf manchen von
ihnen am Ende des XVIII. und
Beginn des XIX. Jahrhunderts das
alte Gmundener Stadtsiegel in
dem Boden des Gefäßes einge-
drückt. Der Rückschluß auf eine
alteingesessene keramische Indu-
strie ist daher berechtigt und die
Urkunden bestätigen diese An-
nahme. Eine Reihe von bunt gla-
sierten Hafnerarbeiten schreibt
Walcher, allerdings ohne näher
begründen zu können, Gmun-
dener Werkstätten zu, so einen
hier abgebildeten Maßkrug der
früheren Sammlung Lippmann-
Ausstellung der WienerKunstgcwerbeschule. Studlejn Sand- _ _ _ _
stein gerneißelt von w. Bormann (Brenner-Schule) Llssmgen (die beiden anderen
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