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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 11 und 12)

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kurze Beschreibung dürfte dafür genügen. Das Weitere ergeben die Repro- 
duktionen. . f 
Die Grundform der Kanzel ist die des Sechspasses. Sie wird von sechs 
kurzen und dünnen Säulen getragen, von denen zwei spiralförmig gedreht 
sind. Sie ruhen einzeln auf viereckigen Basen, das Ganze sodann auf einer 
als Postament dienenden sechsseitigen Steinplatte. Dem Sechspaß ent- 
sprechend hat die Kanzel sechs ausgebauchte Wangen, wovon vier mit 
tiguralen Reliefs, die fünfte mit einem gleicharmigen Kreuze in Flachrelief 
geschmückt werden. Die sech- 
ste ist offen und dient als Ein- 
gang. Die Reliefs dieserKanzel- 
brüstungen stellen die Tetra- 
morphen dar: a) den Engel 
des heiligen Johannes, schrei- 
tend, mit langem Gewande 
und großen Flügeln, ein Buch 
in den Händen haltend, auf 
dessen aufgeschlagenen Sei- 
ten LIBER GENERATIONIS 
zu lesen ist; b) den geflügel- 
ten Ochsen des heiligen Mat- 
thäus, ebenfalls mit einem offe- 
nen Buche, worauf geschrie- 
ben steht: 
FVII INDIE 
BVS I-IERO 
DISR EGIS 
Vor dieser Platte ist ein voll- 
ausgearbeiteter kleiner Kopf 
unvermitteltangebracht; c) den 
Löwen des heiligen Markus 
Abb. 3. Gemona_ Dgm mit einem Buche ohne In- 
schrift; d) den Adler des heili- 
gen Lukas mit dem aufgeschlagenen Evangelium und der Inschrift: IN PRIN- 
CIPIO VER.Zwischen den einzelnenWangen erheben sich dünne sechsseitige 
Säulen, ebenfalls sechs an der Zahl, die eine auf einfachen Kapitellen ruhende 
Kuppel, eine Art „Cuba" tragen. Diese besteht aus runden, zweilappigen, stark 
geschweiften Bogen und einer darauf ruhenden, etwas erweiterten Halb- 
kugel. Die Bogen wie die Kalotte sind weiß-rot inkrustiert: diese mit einem 
Schachbrettmuster, jene mit verschiedenen geometrischen und vegetabilen 
Motiven geschmückt. 
 
Pli 
Bei einer ersten, raschen Betrachtung unserer Kanzel werden wir uns 
kaum wundern, wenn Eitelberger darin zwei Kunstperioden erblickt hat:
	        
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