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eine frühe, altertümlichere, für den Unterbau, den eigentlichen Ambo, und
eine spätere, scheinbar einem ganz verschiedenen Geiste entsprechende, für
die Dachbekrönung. Wenn wir dazu noch den Stand der Kenntnisse der
mittelalterlichen Skulptur im allgemeinen und der italienischen im besonderen
am Ende der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Betracht
Abb. 4. Gernona, Dom, Hauptportal
ziehen, so müssen wir doch das Urteil Eitelbergers bewundern, das allge-
mein betrachtet im Sinne der allgemeinen Stilerkenntnis wohl richtig sein
mag, aber für unseren speziellen Fall, wo außerhalb der allgemeinen Stil-
entwicklung noch lokale Fragen in Erwägung gezogen werden müssen,
nicht mehr stichhaltig ist. Die mittelalterliche Skulptur Oberitaliens, nament-
lich die venezianische, ist noch wenig bekannt, lokale Eigentümlichkeiten,
Kreuzungen zwischen nordischen und orientalischen Einflüssen, traditionell
weitergeführte Schemen von anderswo bereits überwundenen Stilepochen,