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Inschrift besagt, die sich über dem Kirchenportal befand und bei Restau-
rierungsarbeiten im Jahre 1825 etwas mehr nach links verrückt wurde:
A - D - MILLESIMO CCLXXXX QVOD MAG. IOHANNES FECIT HOC
OPVS.
1337 muß diese Kirche größtenteils vollendet gewesen sein, da sie in
diesem Jahre vom Bischof von Parenzo, dem Delegierten des aquilejensi-
scheu Patriarchen Bemtrand von St. Ginnes, geweiht wurde.
Bereits 1331 hatte Magister Johannes zusammen mit seinem Sohne die
7 Meter hohe Statue des heiligen Christophorus an der Kirchenfassade voll-
endet." 1340 arbeitete ein Magister Buzeta an dem großen Radfensterßi"
Abb. 5. Gemona, Dom, Hauptponnl, Tympanon
Aus diesen wenigen Daten ersehen wir, daß die Skulpturen außerhalb
der Kirche (diese wurde im Laufe des XV. Jahrhunderts erweitert) größten-
teils in das beginnende Trecento zu versetzen sind. Mehr als der gigantische
Christophorus oder die Skulpturengruppe - Maria mit dem Kinde und die
heiligen drei Könige -- die unter Bogennischen an der Fassadenwand über
dem Haupteingang angebracht sind, interessieren uns, hinsichtlich der
Gradenser Kanzel, die Reliefs des Tympanons am Hauptportal.
Hier (Abb. 4 und 5) ist Christus sitzend, in Frontalansicht, mit aus-
! gebreiteten Armen, dargestellt. Unmittelbar zu seinen Seiten sehen wir die
Passionswerkzeuge: links das Kreuz und drei Nägel, rechts die Lanze und
die Stange mit dem Schwamm. Zwei niedrige Brüstungen flankieren den
"' Vergl. Joppi, op. cit.
"F Vergl. Joppi, op. cit.
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