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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 11 und 12)

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ohne Mobiliar, außer der bankförmigen Ruhe- und Schlafgelegenheit. Dagegen 
fehlt selten die Badenische (Hamam), mit einer I-Iolzgittertür verschlossen, 
die mit der Ofennische verbunden ist, in der ein oft kegelförmiger Kachel- 
ofen steht. Diese Anordnungen hängen mit den Gebräuchen der Orientalen 
zusammen, welche das Waschen und Baden als eine Kultusangelegenheit 
betrachten. Durch die Gewohnheit, mit untergeschlagenen Beinen auszu- 
ruhen, können sie unserer Sitzmöbel entbehren (außer ihrer erhöhten Ruhe- 
bank). Die mohammedanischen Bosnier haben diese Lebensgewohnheiten 
oft vollständig angenommen und auch die Zentralanlage des orientalischen 
 
Butrnir, Wohnhaus eines Mohammedaners 
Hausgrundrisses in das Wohngeschoß übertragen. Die Außenseite dieser 
Häuser ist besonders dort sehr reizvoll, wo die Zufälligkeiten der Straßen- 
führungen und Vorkragungen der Obergeschosse abwechslungsreiche Gliede- 
rungen ergeben, deren Entwicklung teils durch örtliche Verhältnisse und 
teils absichtsvoll entsteht. 
Auch über Eck gestellte Vorkragungen kommen vor, weil in den Ober- 
geschossen Erkerbildungen nicht selten sind; die Vorliebe der Frauen für 
die Gewohnheit, in der Fensternische ruhend durch das Gitter die Straße zu 
überblicken, hat zu häufigen Vorkragungen in Verbindung mit längeren 
Fensterreihen geführt, die rnit großen Hohlkehlen an das Erdgeschoß 
angeschlossen werden. Sie bilden einen charakteristischen Gegensatz zu 
der meist fensterarmen Mauer, welche die Straßenseite des Erdgeschosses 
bildet und nur vom überdachten I-Iofeingang unterbrochen wird. Trotz der
	        
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