MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 11 und 12)

Die Sitte, beim Betre- 
ten des Wohnraumes das 
Schuhwerk abzulegen und 
den Teppich zu schonen, 
ermöglichte einerseits die 
Anwendung feinerer Ge- 
webe, andrerseits ihre lan- 
ge Erhaltung. 
Als Schränke werden 
in der Regel Wandni- 
sehen benutzt, die mit 
Gestellen versehen sind 
(„Dolaf"). Außerdem gibt 
es Truhen, insbesondere 
Für Frauengewänder, die 
oft schöne Schnitzarbeit 
zeigen. Sie haben die Form 
der mittelalterlichen Tru- 
he, weisen auch Kerb- 
schnitt und ganz in der 
Fläche liegendes Pflan- 
zenornament auf. In die- 
sem letzteren mischen sich 
Palmetten und andere 
orientalische Motive un- 
ter die geometrischen des 
Kerbschnittes. 
Die häufigste Schlaf- 
_ _ _ _ gelegenheit ist der Fuß- 
Baderaurn undOfen eines mohammedanischen Hauses (jetzt im Landes- _ 
mumm „m, Smjevo, boden, der mit Matratzen 
und Polstern für die Nacht 
vorbereitet wird. Die metallischen Gegenstände der Einrichtung des bos- 
nischen Hauses, darunter große flache Messingschüsseln auf niederen 
Gestellen als Tische verwendet, die Waschgefäße („Ibrik") und Wasser- 
behälter aus Kupfer oder Messing, die oft reich verzierten Kohlenbecken 
(„Mangala") und Waschbecken („Legenj") sind in ihrer Formgebung und 
ihrem Schmuck ganz von der orientalischen Metallarbeit abhängig und 
gleichen den vielfach auch vom Handel verbreiteten türkischen Erzeugnissen, 
wenn auch bosnische Metallarbeiter häulig ihre Verfertiger sind. 
Die alte Tauschiertechnik, welche in Bosnien besonders an Holzgeräten 
mit Silberdrähten, aber auch an Metallgegenständen viel geübt wurde, bildet 
ebenso wie die textile I-Iausindustrie Gegenstand der heute schulmäßig 
gepflegten Wiederbeleburigstätigkeit durch die österreichisch-ungarische 
Verwaltung.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.