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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 11 und 12)

JOD 
kommen, keine zufällige ist, haben 
wir dem Glauben des Neuen Testa- 
mentes eine heldenmütige Frau des 
alten Bundes und der römischen 
Geschichte beigesellt. 
5. Der soeben erwähnte Krug 
bei Lanna, den bei der Auktion ein 
Frankfurter Händler erstand und 
der keinerlei Stadt- oder Meister- 
zeichen aufweist. Nur das Henkel- 
ornament, ein aufrecht stehender 
Blattfries, trägt erhöht die Buch- 
staben S. M., die also in der Form, 
dem Model, vertieft waren und so- 
mit die Initialen des Modelschnei- 
ders bilden, der den Model, eine 
Bleiplakette oder ein Holzmodell 
geschaffen hat. Den Deckel der 
Kanne zieren wiederum die vier lie- 
genden Figuren der Jahreszeiten. 
6. Der gleichfalls unbezeichnete 
Krug des Salzburger Museums mit 
den oben angeführten Abgüssen der 
Nürnberger Passionsplaketten und 
dem Jagdfries wie auf der Preß- 
nitzer Zunftkanne. Auch sie ist auf 
Grund dieser Übereinstimmung 
wohl als eine Arbeit des Joachims- 
taler Meisters zu betrachten. 
7. Nach einer mir durch Professor Dr. Berling-Dresden übermittelten 
Notiz Demianis befindet sich in Schloß Friedrichshof ein schlankes Wein- 
kännchen mit den schon zweimal angeführten Jahreszeitenüguren auf dem 
Deckel. 
Der kürzlich veröffentlichte Band XL der deutschen Ausgabe der 
böhmischen Denkmälertopographiei behandelt die von Dr. Richard Schmidt 
bearbeiteten Denkmäler des politischen Bezirkes St. Joachimstal. 
In diesem Buche werden wir nun mit einer weiteren signierten Arbeit 
des Meisters I-I. W. bekannt gemacht (Nr. 8 meiner Liste), dem Tauf- 
becken der Joachimstaler Dekanalkirche, das 1575 entstand und neben zwei 
ornamentalen Rankenfriesen die bereits dreimal genannten Nürnberger 
Passionsdarstellungen trägt. M 
Abb. 2. joachimslaler Zinnkrug des Österreichischen 
Museums, um 1583 
' Prag 1913. 
'" Abg. bei Schmidt S. 57 und in meinem ahenerwihnten Aufsatz im Archiv für Mednülen- und 
Plakettenkunde.
	        
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