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kommen, keine zufällige ist, haben
wir dem Glauben des Neuen Testa-
mentes eine heldenmütige Frau des
alten Bundes und der römischen
Geschichte beigesellt.
5. Der soeben erwähnte Krug
bei Lanna, den bei der Auktion ein
Frankfurter Händler erstand und
der keinerlei Stadt- oder Meister-
zeichen aufweist. Nur das Henkel-
ornament, ein aufrecht stehender
Blattfries, trägt erhöht die Buch-
staben S. M., die also in der Form,
dem Model, vertieft waren und so-
mit die Initialen des Modelschnei-
ders bilden, der den Model, eine
Bleiplakette oder ein Holzmodell
geschaffen hat. Den Deckel der
Kanne zieren wiederum die vier lie-
genden Figuren der Jahreszeiten.
6. Der gleichfalls unbezeichnete
Krug des Salzburger Museums mit
den oben angeführten Abgüssen der
Nürnberger Passionsplaketten und
dem Jagdfries wie auf der Preß-
nitzer Zunftkanne. Auch sie ist auf
Grund dieser Übereinstimmung
wohl als eine Arbeit des Joachims-
taler Meisters zu betrachten.
7. Nach einer mir durch Professor Dr. Berling-Dresden übermittelten
Notiz Demianis befindet sich in Schloß Friedrichshof ein schlankes Wein-
kännchen mit den schon zweimal angeführten Jahreszeitenüguren auf dem
Deckel.
Der kürzlich veröffentlichte Band XL der deutschen Ausgabe der
böhmischen Denkmälertopographiei behandelt die von Dr. Richard Schmidt
bearbeiteten Denkmäler des politischen Bezirkes St. Joachimstal.
In diesem Buche werden wir nun mit einer weiteren signierten Arbeit
des Meisters I-I. W. bekannt gemacht (Nr. 8 meiner Liste), dem Tauf-
becken der Joachimstaler Dekanalkirche, das 1575 entstand und neben zwei
ornamentalen Rankenfriesen die bereits dreimal genannten Nürnberger
Passionsdarstellungen trägt. M
Abb. 2. joachimslaler Zinnkrug des Österreichischen
Museums, um 1583
' Prag 1913.
'" Abg. bei Schmidt S. 57 und in meinem ahenerwihnten Aufsatz im Archiv für Mednülen- und
Plakettenkunde.