D33
Ansichten jederzeit einen Wert hätte. Ilg übertreibt natürlich in seiner Weise,
wenn er (a. a. O., Seite 780) behauptet, daß Matielli „bekanntlich . . . nur
darum unterlag"; aber jedenfalls sieht man aus dem Ganzen wieder, daß
Matielli kein Metalltechniker war. Wenn er jedoch ausschließlich Stein- und
Holzbildhauer war, so kann die Übertragung der Ausführung einer nur in
MetalLundzwarin
Edelmetall, denk-
baren Arbeit an
Känischbauer uns
nicht verwundem;
denn ein (allen-
falls vergoldetes)
Holzbildwerk an
einer so hervor-
ragenden Stelle
und als Schenkung
des Kaisers wäre
jener Zeit wohl als
Unmöglichkeit er-
schienen und eine
Steinarbeit kam
wohl kaum in Fra-
ge. Nach den von
Schlager gebrach-
ten und bereits er-
wähnten Notizen
muß man ferner
annehmen, daß die
Ausführung der
großen Kruziüx-
gruppevonMaria-
zell sich auf meh-
rere Jahre aus-
dehnte, da SChCm Abb. xo. Inneres der k. k. Hofburgkapelle in Wien mit der Darstellung der
im Jahre I7 I6 „Erbhuldigungjosephs I." irn Jahre 1705, gezeichnet von J. C. Hackhofer, gestochen
von J. A. Pfetlel und C. Engelbrecht (verkleinert)
Anfertigung von
Modellen erwähnt wird und Känischbauer in den jahren x717 und 1720
Zahlungen für die Ausführung erhält; auch scheint es nach den näheren
Angaben bei diesen Zahlungen, daß zunächst der Crucifixus und dann
erst die Gestalt Gottvaters ausgeführt wurde, was ja auch an sich ver-
ständlich und naheliegend ist. Im übrigen darf man wohl annehmenf" daß
" Es ist dies aber um so schwerer zu beurteilen, als die unteren Figuren, wie bereits gesagt, ein
minderwertiger Ersatz der früheren sind. - Bei den gegenwärtigen Verhältnissen war uns ein Studium an
Ort und Stelle leider unmöglich.