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beFindlichen Chronogramme erst im Jahre 1707 angebracht worden. P. Ber-
thold Sterneggef", der das Stück und seine Geschichte eingehend behandelt,
erwähnt unsern Künstler an dieser Stelle nicht, trotzdem er an anderer „den
berühmtenWerk-
meister Känisch-
bauer" als Ver-
fertiger des großen
Altarkruzilixes,
von dem wir oben
gesprochen ha-
ben, anführt.
Wie weit die
Annahme, daß es
sich hier um ein
Werk Känisch-
bauershandle,be-
rechtigt ist, konn-
ten wir bei den
jetzigen schwie-
rigen Verhältnis-
sen nicht unter-
suchen; jedoch ist
dieses Kreuz wohl
kaum das erst im
Jahre 1720 ge-
zahlte, mag es in
alter Zeit auch vor-
gekommen sein,
daß Jahre vergin-
gen, ehe die Be-
gleichung einer
Rechnung erfolg-
te. Wahrschein-
licher ist es jeden-
falls, daß SlCh de? Abb. n. Inneres der k. k. Hofburgkapelle in Wien mit der Darstellung der Ver-
genannte Ziemlich mählung des Erzherzogs (späteren Kaisers) Franz mit Prinzessin Elisabeth von
Württemberg am 6. jänner 1788; nach der Natur gezeichnet von j. Ch. Sambach,
hohe Betrag auf gestochen von Johann Adam in Wien (verkleinert)
den erwähnten
Cruciiixus über dem Hochaltare der Kirche bezog. - Ein Werk Känisch-
bauers von hohem Werte, wenngleich nicht von den äußeren Maßen wie
die bisher besprochenen, ist das goldene Pazifikale in der Geistlichen
Schatzkammer der k. k. Hofburg zu Wien, ein Prachtstück, auf das
wir in dem erwähnten Berichte über die Düsseldorfer Ausstellung gleich-
" A. a. 0., Seite 320 H.
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