Anstrengung, au gruu wie eine muunee uunui-
ten. Todmüde kam ich nach Hause.")
So entstehen zahlreiche Bilder, die an Unmittel-
barkeit des Augenblicks, dramatischer Auffas-
sung, Lichtführung und fotografischer Technik
vieles, was Profis damals schufen, bei weitem
übertreffen: ein streng gestreifter, ganz auf den
Ausdruck konzentrierter Mark Anton etwa, ohne
iegliche Kostümfinessen. lm Gegensatz dazu ein
auf malerische Wirkung und die Beschwörung
l ä
erlesener Rainaissance-Folie abgestimmter Don
Carlos wie aus der Welt des jungen Hofmanns-
thal und der im Kostbaren schweigenden Sym-
bolisten. Oder die überraschend moderne, man
könnte sagen telegene Naheinstellung auf den
Sudermannschen „Johannes".
Zwischendurch kommt der Humor zu seinem
Recht, der quecksilbrige Nestray-Darsteller macht
sich hin und wieder auch vor dem Objektiv
einen Jux, versucht es mit allerlei Tricks, schlägt
fotografische Kapriolen. (Ähnlich wie sein Kol-
lege Hugo Thimig, der ebenfalls ein eifriger
Amateurfotograf war und mit Vorliebe seine
Kinder Helene, Hermann und Hans dazu an-
regte, für die Kamera komische Szenen zu stel-
len.) Spätere Selbstaufnahmen zeigen das Sin-
fonia-Domestica-Thema eines gereiften Grand-
seigneurs der Welt von gestern; Kainz, nobel,
aristokratisch in seiner feudalen Privatsphäre in
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