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burgers Art mit Si-
cherheit wieder er-
kennen wird. Die En-
gelsköpfchen werden
für Waldburger ge-
radezu zur Signatur
seiner Werke. Wald-
burgers Engelsköpf-
chen haben durch-
wegs eine auffallend
hohe Stirn, welche von
denengperückenartig
anliegendenI-Iaarlöck-
chen in annähernd
geraden Linien, fast
wie von den dreiSei-
ten eines Quadrates,
eingerahmt ist. Die
Bildung der auffal-
' - lend eng geringelten,
noch ganz gotisch
gebildeten Löckchen
könnte am ehesten
mit dem I-Iaargerin-
gel eines Persianer-
fells verglichen und
charakterisiert wer-
den. Nur genau über
der Mitte der Stirne
bauscht sich das eng
anschmiegende
Lockengeringel zu einem Schopf auf. Deutlicher als eine Beschreibung
wird hier die bildliche Nebeneinanderstellung einer Anzahl Waldburgerscher
Engelsköpfchen sprechen (vgl. etwa Abb. 5, 10, n, 12 etc). Aus den in den
Nischen des Tabernakeltempiettos angebrachten weiblichen Genien mit den
Leidenswerkzeugen möge in Zusammenhalt mit der justitia- des Rathaus-
portals (Abb. I) die typische Eigenart Waldburgerscher Frauengestalten
festgestellt werden; sie alle sind nämlich durch das inhaltslose leere Gesicht
mit auffallend hoher Stirn und hochgezogenen Brauen gekennzeichnet.
Diese etwas langatmige Herausarbeitung einiger Eigentümlichkeiten Wald-
burgerscher Figuren möge damit gerechtfertigt und entschuldigt sein, daß
uns diese Feststellungen die Zuweisung eines seit jeher vielbewunderten,
aber bisher namenlosen Werkes heimischer Kunst an Hans Waldburger
ermöglicht, nämlich des prächtigen Hochaltars der ehemaligen Stiftskirche
Abb. xo. Hochaltar der Pfarrkirche zu ScheHau