tin Österreich", 3. Ergänzungsband,
in Mondsee" (Abb. 7 bis 9). Der I-Iochaltar wurde, wie die Inschrift am Gebälk
des Schreines besagt, im Jahre 1626 aufgestellt. Ich fand auch im Stifts-
archiv zu Reichersberg den Malervertrag vom 10. März 1626, wonach Abt
Mauritius von Mondsee dem Schärdinger Meister Anton Waldburger, dem
uns schon von Schlägl her bekannten Bruder unseres Bildhauers, gegen ein
Entgelt von I IOO Gulden und 20 Talern Leihkauf die Fassung des Choraltars
übertrug. Schon an und für sich der Umstand, daß Anton Waldburger aus
dem doch immerhin weit entfernten Schärding für diese Arbeit herangezogen
wird, läßt darauf schließen, daß der Bildhauer Hans Waldburger, als Meister
des Altars, ebenso wie in Schlägl seinen Bruder protegierte. Überdies stimmt
die oben mitgeteilte Beschreibung des Schlägler Hochaltars so auffallend
mit dem Aussehen des Mondseer Altars überein - es sei nur auf die
scheinbar geradezu eine Spezialität des Meisters bildende „durchbrochene"
Arbeit der Bildtafel, auf die Übereinstimmung des I-Iauptbildes in der Mitte
und der seitlichen Sta-
tuen der Apostelfürsten
hingewiesen -, daß ein
Zusammenhang beider
Werke fast zwingend an-
genommen werden muß.
Der letzte Zweifel an
der Autorschaft Hans
Waldburgers müßte aber
durch den stilkritischen
Vergleich einzelner Fi-
guren beseitigt werden;
denn wir Finden genau
und dutzendfach jene
Engelsköpfchen, die für
Waldburger so charak-
teristisch sind, wir er-
kennen im Antlitz Ma-
riens deutlich jenes Ge-
sicht wieder, das uns
schon an der Justitia und
den Figuren von St. Pe-
ter ins Auge fiel. Auf die
"' Vgl. Sacken in den „Mit-
teilungen der Zentralkommission",
Neue Folge V, 53, llg in „Altäre und
andere kirchliche Einrichrungsstücke
Tafel 54 und Text, Riesenhuber in
„Chrisxliche Kunstblätxerühnz xgrz,
Seite 30, 4x i, go f., ferner x8g8,
Seite r und 2 etc. etc. Abb. n. Detail vom Hochalrar der Pfarrkirche zu Scheffau