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Pernegger, der ja in alten Familienbeziehungen zu den Waldburgers stand":
und später auch seines Meisters künstlerisches Erbe antrat, scheint eben
damals bereits die erste Kraft in Waldburgers Werkstätte gewesen zu sein,
wie wir auch aus dem Umstande entnehmen können, daß er 1627 nach
Vollendung der umfangreichen Altararbeiten für St. Peter vom Kloster mit
einer besonderen Verehrung bedacht wurde." Seine hervorragende Stellung
in der Werkstätte Wald-
burgers mag auch darin
eine Erklärung Finden, daß
zu dieser Zeit Waldburger
bereits bedenklich kränkelte.
Im Klosterarchiv zu Schlägl
ist ein Brief des Künstlers
vom ]ahre 1628 an Abt
Martin erhaltenf" worin er
schreibt, daß sein Gesund-
heitszustand nicht gut sei
und daß er fürchte, nicht
mehr lange arbeiten zu kön-
nen. Nur zu bald sollten sich
seine trüben Ahnungen er-
füllen. Am m. Februar 1630
kassiert er noch im Stift
St. Peter 80 Gulden für
die nicht mehr erhaltenen
„4 Evangelisten undter der
Copl" ein, am 12.August I63o
bestätigt bereits Barbara
Waldburgerin als „Witwe
des verstorbenen Hausen
Waldburger" dem Kloster
Schlägl den Erhalt der von
der Lieferung des I-Iochaltars
her noch ausständigen 300 Reichstaler."""' Hans Waldburger war tot.1"
Abb. 13. Susannabrunnen im Mirabellgaxten zu Salzburg
"' Arbeitete doch schon x585 ein Michael Pernegger, vermutlich der Vater Hans Perneggers des
jüngeren, in der Werkstätte Waldburgers senior! Vgl. oben Seite 378.
"' Hans Pernegger der Jüngere wurde x60; wahrscheinlich als der Sohn des Bildhauers Michael
Pernegger geboren. Nach Waldburgers Tod scheint er sich selbständig gemacht zu haben. Wir finden ihn
x636 in Laufen (St. Sebastians-Altar) und in Seeon (Grabstein für Abt Sigmund), x638 Ff. in Schlägl (Portal-
bilden-Seitenaltäre, später Entwurf für das Kirchenportal), um x64n in Stift Reichersberg am lnn, x64: in
Kuchl, x65: bei den Schotten in Wien, x66: in Berchtesgaden und in Neun-a in Ungarn tätig, in welch
letzterem Ort er den wundervollen Hochaltar des Domes schuf. Er starb 1663. Über diesen bedeutenden
und für die Kunntentwicklung seiner Zeit charakteristischen Meister soll in einem späteren Aufsatz gehandelt
werden.
u" Mitteilung des Herrn Professors Dr. Evexrnod Hager-Schligl.
1- Ein Eintrag des Sterbedatuxns in den Salzhurger Dompfarrmatriken fehlt. Im jahre x63o sind bloß
x x Todesfälle eingetragen, es herrschte also eine höchst schlampige Buchführung.
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