MAK

Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 11 und 12)

359 
Pernegger, der ja in alten Familienbeziehungen zu den Waldburgers stand": 
und später auch seines Meisters künstlerisches Erbe antrat, scheint eben 
damals bereits die erste Kraft in Waldburgers Werkstätte gewesen zu sein, 
wie wir auch aus dem Umstande entnehmen können, daß er 1627 nach 
Vollendung der umfangreichen Altararbeiten für St. Peter vom Kloster mit 
einer besonderen Verehrung bedacht wurde." Seine hervorragende Stellung 
in der Werkstätte Wald- 
burgers mag auch darin 
eine Erklärung Finden, daß 
zu dieser Zeit Waldburger 
bereits bedenklich kränkelte. 
Im Klosterarchiv zu Schlägl 
ist ein Brief des Künstlers 
vom ]ahre 1628 an Abt 
Martin erhaltenf" worin er 
schreibt, daß sein Gesund- 
heitszustand nicht gut sei 
und daß er fürchte, nicht 
mehr lange arbeiten zu kön- 
nen. Nur zu bald sollten sich 
seine trüben Ahnungen er- 
füllen. Am m. Februar 1630 
kassiert er noch im Stift 
St. Peter 80 Gulden für 
die nicht mehr erhaltenen 
„4 Evangelisten undter der 
Copl" ein, am 12.August I63o 
bestätigt bereits Barbara 
Waldburgerin als „Witwe 
des verstorbenen Hausen 
Waldburger" dem Kloster 
Schlägl den Erhalt der von 
der Lieferung des I-Iochaltars 
her noch ausständigen 300 Reichstaler."""' Hans Waldburger war tot.1" 
 
Abb. 13. Susannabrunnen im Mirabellgaxten zu Salzburg 
"' Arbeitete doch schon x585 ein Michael Pernegger, vermutlich der Vater Hans Perneggers des 
jüngeren, in der Werkstätte Waldburgers senior! Vgl. oben Seite 378. 
"' Hans Pernegger der Jüngere wurde x60; wahrscheinlich als der Sohn des Bildhauers Michael 
Pernegger geboren. Nach Waldburgers Tod scheint er sich selbständig gemacht zu haben. Wir finden ihn 
x636 in Laufen (St. Sebastians-Altar) und in Seeon (Grabstein für Abt Sigmund), x638 Ff. in Schlägl (Portal- 
bilden-Seitenaltäre, später Entwurf für das Kirchenportal), um x64n in Stift Reichersberg am lnn, x64: in 
Kuchl, x65: bei den Schotten in Wien, x66: in Berchtesgaden und in Neun-a in Ungarn tätig, in welch 
letzterem Ort er den wundervollen Hochaltar des Domes schuf. Er starb 1663. Über diesen bedeutenden 
und für die Kunntentwicklung seiner Zeit charakteristischen Meister soll in einem späteren Aufsatz gehandelt 
werden. 
u" Mitteilung des Herrn Professors Dr. Evexrnod Hager-Schligl. 
1- Ein Eintrag des Sterbedatuxns in den Salzhurger Dompfarrmatriken fehlt. Im jahre x63o sind bloß 
x x Todesfälle eingetragen, es herrschte also eine höchst schlampige Buchführung. 
52
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.