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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 11 und 12)

 
Abb. 6. Schnitt durch das Liechtensteinsche Gartengebäude, Zeichnung von S. Kleiner 
(Österreichisches Museum) 
das wirkliche Schönbrunn von dem zuerst von Fischer für seinen königlichen 
Schüler geträumten abwich. Scharf hebt das Sockelgeschoß, das oben eine 
durchlaufende Balustrade abschließt, das Gebäude aus dem Gelände; es ist 
ein Abschluß des Parks, aber doch auch ein Bau für sich. Das klare Gefüge 
der Wände wird durch die zurückhaltende Verwendung schmückender 
Glieder mehr verdeutlicht als verwischt; alles ist klarer, nüchterner, straffer 
geworden, als die leichtgeflügelte Erfindung die schwere Probe baulicher 
Wirklichkeit auf sich zu nehmen hatte. 
Ob Fischer selbst diese notwendigen Veränderungen an seinem Ent- 
wurf vornahm oder ob ein anderer sein Projekt anpaßte, läßt sich kaum 
entscheiden; die Vereinfachungen, die die ursprüngliche Bauidee um- 
kleiden, liegen sowohl in der Richtung Fischers als auch im Gedanken- 
kreise Martinellis und können sogar von einem der untergeordneten Helfer 
herrühren, die in der Baugeschichte des Roßauer Palais eine Rolle spielen. 
Sicher ist, daß das Gebäude von Anfang an in den I-Iauptzügen jene 
Gestalt erhielt, die ihm bis zu seinem Ende geblieben ist; eine Kleinersche 
Zeichnung zeigt es schon in dieser Form (Abb. 4), nur die Freitreppe, die 
aus dem ursprünglichen Projekt stammend Wasserbecken und Spring- 
brunnen umfängt, ist wesentlich anders. Aber gerade sie zeigt die Änderung 
des ganzen Baugedankens besonders klar; ihre Arme leiten nicht das vor- 
gelagerte Parterre in den beherrschenden Mittelbogen, in den sie münden,
	        
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