Abb. 7. Das Liechzensteinsche Gartengebäude bei der Illuminätion von x7x8
sie führen von außen nach innen und runden den Bau mit seinen un-
mittelbaren Vorstufen um so kräftiger zu einer geschlossenen Einheit ab."
Das Kleinersche Blatt gehört zu einer größeren Serie von Zeichnungen,
mit der der bekannte Chronist der Wiener Barockarchitektur das Liechten-
steinsche Gartengebäude in der Roßau illustrieren wollte; Titelblatt und
Inhaltsverzeichnis sowie fünf Zeichnungen haben sich von der zweifellos als
Stichwerk geplanten Folge in den Sammlungen des Österreichischen Museums
erhalten. Sie führen die Tafelnummern XII bis XVI und stellen nach dem
Inhaltsverzeichnis dar: Tafel XII: Grundriß des Lusthauses oberer Stock
(Abb. 5); Tafel XIII: Faciade des Lusthauses gegen den Garten zu (Abb. 4);
Tafel XIV: Profil des Lust-Haußes nach der Durchschnitt Linie G-H in
denen Grundrissen Tab. XI, XII (Abb. 6); Tafel XV: Vollkommener Grundriß
von dem hochfürstlichen Liechtenstainischen Garten und dessen Gebäuden;
Tafel XVI: Prospekt des hochfürstlich Liechtenstainischen Garten und dessen
Gebäuden in' der Roßau (Abb. I). Die anderen elf Blätter, die verschiedene
Grundrisse, Schnitte und Aufrisse des Hauptgebäudes enthielten, sind ver-
schollen. Die von Kleiner 1731 geplante „Eigentliche Vorstellung in verschie-
denen geometrischen Rissen von denen hochfürstlich Liechtenstainischen
Gebäuden, welche der Durchl. Hochgeb. Fürst und Herr Herr Johann Adam
Andreasxdes heil. Röm. Reichs Fürst, Regierer des I-Iaußes Liechtenstain . . . .
durch den Italienischen Baumeister Martinelli a" 1706 aufgeführet hat . . . ."
ist niemals zustande gekommen; sie sollte ergänzen, was Kleiner in seinem
Stichwerk „Vielerley Vorstellungen angenehm- und zierlicher Grundrisse
" Die Treue der Kleinerschen Zeichnung erhält eine vollständige Bestätigung durch einen etwa ein jahr-
zehnt älteren Stich. der des Karl Cvusrav Heraeus' „lnscriptiones et Symbola varii argumenti", Nürnberg, 172i, zu
Seite uc beigegeben ist (Abb. 7) und das Gartengebäude mit der anläßlicb des 33. Geburtstages Kaiser Karls VI_
veranstalteten Illumination zeigt, deren Entwurf auf den kaiserlichen Tbeateringenieur Ferdinand Bibiena zurück-
gehen dürfte. Die Übereinstimmung der Architektur mit der Kleinerschen Zeichnung ist eine völlige.