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jedoch gut mit den ruhigen und strengen Gefäßformen des „antikglatten"
und des „konischglatten" Modells, die sich in den Neunzigerjahren in
Berlin einbürgerten, wie der „kampanischen" Tassenform, die auf einen
Entwurf des Architekten I-Ians Christian Genelli vom Jahre 1803 zurück-
geht.
In einem der erwähnten Briefe des Samuel Mohn an den Schweriner Hof
vom 4. Dezember 1807 aus Leipzig erwähnt er auch Arbeiten von sich, die
in der Meißener Fabrik Beifall gefunden und den Wunsch, ihn zum Unter-
richt „in Absicht des Goldes und Silber" heranzuziehen, geweckt haben
sollen. Im übrigen haben des Verfassers Bemühungen, archivalische Nach-
richten über Mohns 6. März 1806 an die
Tätigkeit als Porzel- Königin Luise, mit
lanmaler aufzuiin- dem er ihr „eine
den, bisher keinen Erstlingsarbeit von
Erfolg gehabt, wohl der verlohren ge-
aber einigesMaterial wesenen und von
über seine Glasma- mir wieder erfun-
lerei erbracht, das, denen Wappenma-
ohneaufdiesenZweig lerei auf einen Po-
seines künstlerischen kal so gut, wie es bei
Schaffens näher ein- der kurzen Uebung
zugehen,auszugswei- möglich ist", über-
se hiermitgeteilt sei: sendet. „Nur seit
Das Königliche einem Monath", er-
I-Iausarchiv in Char- _ _ klärt er dort seine
Intrnnbnngbewahnr Säigutnfäiiäffj;.Z3;"ä1'2äi}2f.EZZAZJELS Ennndnng, „bin ich
einsghfgiben dggsa- Gemahlin desPrinzen Christian von Dänemark, in den Stand gegetzt
1804 (Schwerin in Mecklenburg, Großherzog-
muel Mohn aus Neu- liebes Museum) diese Art von Ma-
brandenburg vom lerei einigermaßen
ausüben zu können; selbst in Berlin wollte mirs nicht glücken . . . Jetzt aber
von Liebhabern der Seltenheiten unterstützt hoffe ich bald einigermaßen zu
derVollkommenheit zu gelangen, wie sie im Anfang des XVI. Jahrhunderts ist
verlohren gegangen. Sollten Ew. K. M. einigen Geschmack für diese Malerei
finden, welche an vielen Gegenständen ausführbar ist und mich nach mehrerer
Vollkommenheit mit allerhöchstem Befehl begnadigen, so werde ich dadurch
außerordentlich aufgemundert und glücklich seyn." Ein Randvermerk vom
23. März 1806 formuliert die Antwort der Königin folgendermaßen:
„Ihre Maj. die Königin glauben gern, daß die Mahlerei auf Glas in der
Kunst ein neues Verdienst sein mag und vollen daher dem Mahler Mohn zu
Neubrandenburg in der Anlage 3 Friedrichsdor für den unterm 6"" Maerz
übersendeten Pokal zukommen lassen."
Über die weitere Ausbeutung seiner Eriindung erhalten wir dann aus
einem Briefe Aufschluß, den er bei Übersendung eines Deckelglases und
" „Acta betr. der Königin Luise Maj. Förderung von Kunst und Wissenschaft", Rep. XLIX.