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Internationale Sammler- Zeitung. 
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für 1610 Kronen erworben. Sie wird mit dem Bande dem Institut 
de france ein Geschenk machen, wo bereits die umfangreiche 
Balzac-Sammlung des Grafen Ceuenjoul aufbewahrt wird. Der 
Band, der mehrere ITlonate im Untergeschoß des Ulinisteriums des 
Äußeren lag, hat durch die Überschwemmung der Seine Schaden 
gelitten, doch merkt man die Spuren glücklicherweise nur am Gin- 
band, die Seifen und uor allem die kostbaren Korrekturen Balzac 
sind unberührt geblieben. 
(50.000 unueröffenflichte Briefe.) Dem uon Professor 
Dr. Karl Camprecht geleiteten Institut für Kultur- und Uniuersal- 
geschichte in Ceipzig hat ein Ceipziger Großkaufmann eine Samm 
lung uon 50.000 unoeröffentlichten Briefen und ITlanuskripten uon 
etwa 3000 modernen Autoren, die früher im ßesiße eines Ceipziger 
Verlegers waren, zum Geschenke gemacht. Darunter befinden sich 
Briefe und ITlanuskripte uon Ciliencron, Hartmann, Bierbaum, 
Hartleben u. a. 
(Gin e Ko m p o s if i o n Cudwigs XIII.) Imfigaro Citteraire 
macht Paul Ginisfy die interessante Ulitteilung, daß es ihm ge 
lungen ist, in der Bibliothek des Pariser Konseroatariums das ITta- 
nuskripf einer alten Komposition aufzufinden, die Cudwig XfII. 
1655 im Schlosse uon Chantilly uerfaßt hat. Das Werk ist ein 
Ballett, das den Titel „ITlerlaison“, die Amseljagd, führt; das 111a- 
nuskript trägt zwar die einfache Inschrift „Ballet du roy“, aber 
weitere forschungen haben bestätigt, daf; es sich hier um eine 
authentische Komposition Cudwig XIII. handelt. Der König tanzte 
in frauenkleidung selbst mit. Die lllusik ist etwas preziös und 
nicht sehr ursprünglich, aber in ihrer komisch gespreizten Würde 
oerrät sie Humor und ermangelt nicht der Grazie. 
Dumismatik. 
(111 ü n z e n f u n d.) In einem Bauernhöfe zu 111 o n f i g g 1 (Überetsch) 
wurde uor einigen Tagen eine alte Traubenpresse abgetragen und 
in ganz geringer Tiefe, ohne jede Umhiilllungin der Grde oerscharrt, 
eine große Zahl alter Taler und Silberzwanziger aus uergangenen 
Jahrhunderten gefunden. 
(Auktion der Sammlung Horsky.) Die zweite Abteilung 
der oom Baurat Johann Horsky (Wien) zusammengebrachten 
großen Sammlung oon münzen der österreichisch-ungarischen Ulo- 
narchic gelangte bei Adolf Heß llachfolger in frankfurt a. 111., 
zur Versteigerung Hatte der erste Teil ziemlich ausschließlich die 
münzen des Herrscherhauses enthalten, so brachte der zweite die 
Gepräge der geistlichen und weltlichen Herren, der Städte und 
Priuatpersonen der Hlonarchie, sowie mancherlei nebenbei gepflegte 
Spezialgebiete. So hatte die Aufnahme der polnischen Candesteilc 
des heutigen Österreich den Besifjer dazu geführt, münzen Polens 
überhaupt zu sammeln; ebenso hatte er seine Sammlung über die 
Combardei und Venetien hinaus nach Italien ausgedehnt, auch 
manche Prägungen der Reichsfürsten und Städte teils aus Rücksicht 
auf historische Begebenheiten, teils oft auch nur deshalb aufge 
nommen, weil sie das Porträt oder auch bloß den Hamen eines 
Kaisers trugen. Diese oielseitige und geschmackooll gewählte 
Sammlung fand denn auch entsprechende llachfrage. So erzielte 
eine schöne IHedaille des Königs Stephan Bafhori auf die Grobe- 
rung uon Polen und Umland 870 Ulk, eine große Goldmedaille 
des Olmüßer Grzbischofs Karl Graf Tiechtenstein im Gewichte 
uon 50 Dukaten 1 525 lllk Das Grzbistum Salzburg war durch 
eine lange Reihe seiner schönen Prägungen in Gold und Silber 
oertreten, die Preise bis zu 765 lllk (dieser für eine IHedaille des 
Domkapitulars Anton Graf Codron uon 1501) brachten. Illit Span 
nung sah man dem Verkauf der bedeutendsten Spezialgruppe 
dieser Auktion, der Siebenbürger, entgegen. Von den, nament 
lich in Gold, ungemein zahlreichen Geprägen dieses fandes aus 
seinen großen historischen Zeiten war seit langen Jahren keine so 
wertuolle Serie zum Verkauf gekommen, und was sich hier und 
da uorgefunden, hatte kaum große Preise gefunden. Hier hat 
nun wieder einmal das Hlassenauftreten die Kauflust geweckt, die 
es sonst so oft tötet, nachstehend einige Hauptpreise: Sigismund 
Bathori, 10 Dukaten (1508) 555 Ulk., Jlloses Szekely, 10 Dukaten 
(1605) 1150 JHk., Gabriel Bathori, Hermannsstädter, 10 Dukaten 
(1612) 555 Ulk., 10 Dukaten (1612) des Stadtrichters uon Kronstadt, 
Ulichael Weiß, 1225 lllk. Unter den ITledaillen der österreichischen 
Standesherren seien erwähnt: ein prächtiges Silbermedaillon, 
| des Johann freiherrn o. Kheuenhüller, eine Arbeit Antonio Abondios: 
775 Ulark, ein Dukat des Wilhelm o. Rosenberg: 655 IUI?., Por 
trätmedaille des Grafen Heinrich Schlick: 575 lllk., Wallenstein, 
5 Dukaten (1650): 650 lllk., 10 Dukaten (1651): 525 Ulark, Doppel- 
dukat (1654): 555 Ulk. ferner erzielten: Graz, oier- und dreifacher 
Prämientaler des Jesuifengymnasiums 500 und 400 Ulark, Hildes 
heim, 10 Dukaten o. J. mit dem reitenden Kaiser Rudolf IF. 520 111k. 
und eine goldene, ooale IHedaille, die dem Candesältesten oon 
Ponikau uon den Ständen der Pausiß beim Wiener frieden mit der 
Türkei 1605 überreicht wurde, brachte 640 lllk. 
(Gi n e P r i n z - R e g e n f C u i f p o I d -111 e d a i 11 e.) Zum 90. Ge 
burtstage des Prinz-Regenten Cu itpol d uon Bayern gab die Bayerische 
numismatische Gesellschaft eine IHedaille heraus, die der auf dem 
Gebiete der Porträtmedaille bekannte lllünchener Bildhauer Hans 
Schmegerle modelliert hat. Die Auersseite zeigt das Brustbild 
des greisen Prinzregenten uon links. Die Umschrift lautet: I.VIT- 
I’OLD •• PRINZREGEST •• VON ' BAYERN. Rechts unten ist 
die Signatur „H. Schwegerle" angebracht. Reuers: Im oberen 
Halbkreise: ■ IRREM • HOHEN ■ PROTEKTOR • Jm unteren Halb 
kreise: DIE ■ BAYR ' NUMISM • GESEr.T.SCIIAFT. Gin gefliiglter 
Putto schreitend uon rechts, einen mit Rosen gefüllten Korb mit 
beiden Ärmchen emporhaltend; uon den Rosen sind einige auf den 
Boden gefallen. links und rechts uon ihm die Daten: MDOCCXXI 
| • XII • MAERZ • — MDCCCCXI | XII • MAERZ ' Die IHedaille 
gelangte in beschränkter Zahl als Prägemedaille im Durchmesser 
uon 50 mm in Bronze und Silber an die Illitglieder der Gesellschaft 
zur Ausgabe. Außerdem wurden Bronzegüsse nach dem Original- 
lllodelle im Durchmesser uon 90 mm in ganz kleiner Auflage 
hergestellt. 
Philatelie. 
(He uh eiten.) An lleuheiten liegen uor: 
Costa Rica. Der 2 Cent. Wert der Emission 1907 in Liqui 
dation erhielt sowohl den schwarzen als den roten Aufdruck „1911“. 
Cuba, mit den Porträts uon cubanischen Staatsmännern 
erschienen drei neue Briefumschläge (174:99). 
Br. U. 1 Cuo grün a. weiß P. (6. Villuendas) 
2 Cuos karm. a. bläulich. P. (5. Sanchez) 
5 „ blau a. weiß. P. (J. Acuero) 
Deutsches Reich. Postanweisungen mit anhängender 
Quittung rechts (perforiert) sind uor kurzem in Gebrauch gekommen. 
A. 10 Pfg. karmin a. rosa Kartenpapier 
20 „ ultram. „ „ 
finnland. Die „D. Bfm.-Ztg.“ signalisiert eine Heuausgabe 
in Penni-Währung wieder mit zweisprachiger IHünzangabe. Die 
Zeichnung entspricht im großen ganzen derjenigen der kursierenden 
russischen Wertzeichen und weist außer der durch die IHünzbe- 
zeichnung heruorgerufenen Veränderung nur noch eine kleine Ab 
weichung bei der 10 Penni-IHarke auf. 
ßfm. 2 Pen. orange 
5 „ grün 
10 „ rosa 
20 „ kobaltbtau 
40 „ rotlilci, Wappen weiß 
a. blauem Grunde 
II. Hr, 7. S. 112. 
f r an k r e i ch. Ul a r s e i 11 e hat besondere Rohrpostformulare 
erhalten. Auf der Vorderseite sehen wir einen Plan des Rohrpost- 
neßes. 
R. P. K. Br. 50 uiol. a. bläul. K. 130:80 
50 j-30 id. 130:80 u. 110:70 
R, P. Br. U. 50 id, 125:95 
G r i e ch e n 1 a n d. Kartenbrief in neuer Ausführung, mit 
durchstochenen Rändern. Das Wertzeichen stellt den IHerkurkopf 
in eigenartiger Ausführung dar. K Br. 10 L'epta rot a. hellblauem 
P., 141 :87. 
ohne W. Z. 
gez. 14
	        
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