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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 9 und 10)

turiert sind) be- 
schränken sich auf 
wenige derbe, im- 
mer wiederkeh- 
rende Typen, die 
eine gewisse ma- 
nierierte, von in- 
dividueller Natur- 
anschauungwenig 
berührte Fertig- 
keit zeigen. So 
haben wir es also 
auch hier zweifel- 
los mit dem Mei- 
ster einer lokalen 
Schule zu tun, der 
allerdings durch 
den Kunstkreis der 
Nürnberger hin- 
durchgegangen zu 
sein scheintf" 
Unter den 
gotischen Einzel- 
iiguren der Samm- 
lung ist eine be- 
malte Holzstatue 
der Maria von 
Abb. n. Meister des Eggelsberger Altars, Geburt Christi Agypten hervor" 
zuheben, die in 
der inhaltlichen Auffassung an die berühmte, fälschlich Maria Magdalena 
getaufte Holzfigur Tilman Riemenschneiders (jetzt im Nationalmuseum zu 
München) erinnert (Abb. 15). Unsere Maria Aegyptiaca stammt aus einer 
Kapelle der Pfarre Alt-Schwendt, die charakteristischerweise heute noch 
die Kapelle „zum rauchen Weib" (Rauchwerk : Pelzwerk) genannt wird. 
Bekanntlich waren dieser heiligen Einsiedlerin die Kleider im Laufe der 
Jahre in Stücken vom Leibe gefallen, der sich zum Schutze ihrer Scham- 
haftigkeit mit einem zottigen Pelz bedeckte. Wie bei Riemenschneider sind 
auch bei unserer Figur nur Gesicht, Brust, Hände, Knie und Füße vom 
Rauchwerk freigeblieben; wie dort sind die Hände vor der Brust gefaltet 
und fällt das Haar in langen Strähnen bis zu den Hüften. Sie dürfte um 
die Wende des XV. Jahrhunderts anzusetzen sein. Unter den übrigen (hier 
nicht abgebildeten) gotischen Bildwerken der Diözesansammlung sei noch 
g Über den Einfiuß der Wolgernut-Werkstäne auf unsere alpenländischen Lokalschulen vgl. Betty Kurth 
im "Jahrbuch des kunsrhistorischen Instituts". X, 79K.
	        
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