299
beiden abgebilde-
ten, reich vergol-
deten, überlebens-
großen Holzsta-
tuen des heiligen
Augustinus und
des heiligen Am-
brosius (?) sowie
zwei auf Wolken
kniende, huldigen-
de Engel von ge-
ringerer Arbeit in
das Diözesanmu-
seum gekommen
(Abb. 16 und 17).
Ein kühner Ma-
nierismus, der sich
besonders in der
tänzerischen Be-
wegung der beiden
Figuren, in ihrer
gleichfalls stark
bewegten Gewan-
dung, den im
Winde Hatternden
langen Bärten und
Haarlocken sowie
in der drastisch-
effektvollen Behandlung der Köpfe ausspricht, macht die Arbeit an den
beiden Figuren, deren Proportionen übrigens stark auf die Untersicht berech-
net sind, bemerkenswert. Ignaz Mähl ist wohl ein Sohn oder Neffe des Linzer
Bildhauers Leopold Mähl, der im Anfang des XVIII. Jahrhunderts unter
anderrn auch für St. Florian gearbeitet hat."'
Aus der Pfarrkirche St. Georgen bei Tollet rühren die eleganten, etwa
meterhohen, bemalten Holzstatuen (die Bemalung leider an den Fleischteilen
erneuert) der Heiligen Karl Borromäus, Josef, Barbara und Katharina her
(Abb. 18 bis 21). Auffallend durch ihre überschlanken Proportionen und hohen
Taillen, die anmutige und lebensvolle Bewegung und die charakteristische
porträtmäßige Behandlung des Kopfes des heiligen Borromäus (der übrigens
fast überall in der Skulptur des XVIII. Jahrhunderts porträtmäßig gestaltet
ist, so zum Beispiel an der Linzer Dreifaltigkeitssäule von Stumpfenegger,
1723), erheben sie sich entschieden über den künstlerischen Durchschnitt
der Holzarbeiten jener Zeit in unseren Gegenden. Der alte I-Iochaltar der
" Czerny, „Kunst und Kunstgewerbe im Stift St. Florian", Seite 180.
Abb. 14. Meister des Eggelsberger Altars, Tod Mariens