Abb. m. Bemardino Bissone, Engel, Tricesirno,
Pfarrkirche
residente in Venezia") berufen." Nach
längeren Beratungen wird in einer
Sitzung vom 12. April 1542 der Auf-
stellungsort der Fontäne der Piazza
Contarena vorgeschrieben: „fieri de-
beat in capite platee nove Sti Joan-
nis . . . inter columnam magnam et
pilastrum magnum logie . . . quod
tieret una cisterna" iuxta dessignurn
in pictura reductum et forrnatum ex
sententia domini Joannis de Carrara
bergomensis ingenarij." Das Werk
war bald so weit fortgeschritten, daß
bereits am 29. Mai d. J. das Wasser
der Muschel des Brunnens ent-
strömen konnte; betreffs des Beckens
vernehmen wir, daß ein „scapellino
mastro Cipriano" sechs Goldskudi
als „sopraprezzo" für die glückliche
Vollendung ausbezahlt erhält (Abb.
I2 und 1). Damals wurde auch der
Sold Carraras bestimmt: er betrug
30 Dukaten (zu 4 Lire 6 Soldi) für
den Monat, für die Zeit, da er in
Udine anwesend war und an dem
Werke gearbeitet hatte.
Nach der Fertigstellung dieses
Werkes wandte man die Aufmerk-
samkeit wieder der Verfertigung des
Brunnens des Mercato nuovo zu,
dessen Errichtung in dem ursprüng-
lichen Plane eigentlich an erster
Stelle gestanden hatte. Kontroversen
erheben sich, ob die vorhandene
Wassermenge auch wirklich für die
Speisung zweier Fontänen ausreichen würde. Aber schon am n. Juni 1542
wird folgende Verfügung getroffen: „quod vas fontis, qui deducitur in
forum novum juxta decretum . . .
et fabricetur secundum modellum ibi
ostensum, formatum ex sententia prudentis et honorabilis viri ser Joannis de
i Über diesen Architekten hat Braidotti keine weiteren Nachrichten auffinden können; auch in der
Bibliothek und in den Archiven Bergamos sollen Anhaltspunkte über ihn fehlen. Die bei Thieme (Band Vl)
erwähnten Künstler dieses Namens sind fraglos ebenfalls nicht mit ihm zu identifizieren. (Man beachte aber,
daß im Jahre 1532 ein jacopo da Carrara für Neapel einen Brunnen verfenigte.)
1'" Es ist charakteristisch, daß also auch für die Form der Fontäne der Ausdruck „cistema" der übliche
Sprachgebrauch bleibt.