53.1
Es ist erstaunlich, wie spät man auf
diese naturgemäße Lösung verfiel; aber
man ersieht daraus, wie ohne die Mit-
teilungen, die uns die Dokumente über-
liefern, die Gefahr drohte, die selbst-
verständliche Anordnung gleich dem
ersten Gründungsplan unterzulegen.
Im Settecento widmete man sich
wiederum mehr der weiteren Ausgestal-
tung des Marktes. Damals entstand die
Fassade der Capella dei Pelliciai mit
ihrem Skulpturenschmuck in derKunst-
art GiuseppeTorettis. Das ZiegelpHaster
wurde durch einen schönen Belag von
Steinplatten ersetzt (1731)): die Guglia
durch die Einschiebung eines Sockels
emporgehoben. Die letzte Arbeit wurde
unter der Oberaufsicht des berühmten
Architekten und Ingenieurs für Wasser-
bauten Bartolommeo Ferracino vorge-
nommen, der im jahre 1755 die Fontäne
Giovannis da Udine, freilich nur für die
Dauer weniger Jahrzehnte, wieder zum
Leben erweckte."
plamodbrelcrlleriln ÄZIEZhZÄ 1323333565; 5;";;:,1:5::,';3;:'::;;ärjigämückmg
Platzes mit der Aufstellung von vier
Statuen (vermutlich an den Ecken des Plateaus) und einiger Vasen steigern
sollte, zeitlich mit diesen Arbeiten Ferracinos zusammenfällt, ist vorderhand
nicht zu ermitteln. Aus stilistischen Gründen möchte man diese Neuerung
eher mit der im Jahre 1731 vorgenommenen Arbeit des Steinbelages in Ver-
bindung setzen. Braidotti hat dieses Projekt, da es nicht in das Thema seiner
Abhandlung iiel, unerwähnt gelassen; so verdanken wir den diesbezüglichen
Hinweis einem Zitate der Guida Maniagosfhi" Das Werk scheint nicht zur
Ausführung gelangt zu sein; wenigstens bildet die Vedute Francesco Pedros
(1771) den Mercato ohne diese Schmuckzutat ab. Dafür besitzt die Biblioteca
Comunale mehrere reizvolle Entwürfe, derenZusammenhang mit diesemPlane
durch einen in alter Schrift geschriebenen Vermerk „mercä nuovo" Beglaubi-
gung erfährt (Abb. 17 bis 20). Eine nähere Kunde aber ist, soweit ich die Lokal-
literatur übersehe, darüber für den Augenblick nicht in Erfahrung zu bringen.
' Occioni-Bonaßons, a. a. 0., Seite 2x0.
m" Braidotti, a. a. O. - G. B. Verci, „Elogio storico de} famose ingegnier: Bartolomeo Fetracino
Venezia, 1777.
v" Maniago, "Guida di Udine". 1825, Seite 38.